Stil (Spielzeit): schräbbeliger Bekloppten-Rock (40:59)
Label/Vertrieb (VÖ): Klink / Rough Trade (14.05.10)
Bewertung: augenzwinkernde 7/10
Link: MySpace
Wer schon ein paar meiner Reviews gelesen hat, wird sich nicht sonderlich wundern: bekloppte deutschsprachige Musik – und der Typ steht schon wieder drauf.
Obwohl, diesmal musste ich mich tatsächlich erst warm hören, da ich am Anfang etwas ratlos war. Man stelle sich mal HELGE SCHNEIDER & THE FIREFUCKERS vor, subtrahiere den Oldi-Faktor und stelle sich vor, sie hätten versucht, auf die MANDO DIAO-Schien aufzuspringen – also schräbbeliger und simpler Rock. Das ganze versetzt man mit Texten und Gesang, die auch von DEICHKIND stammen könnten. Klingt seltsam? Exakt.
Bands, deren Mitglieder zum Beispiel Jim Toronto heißen und in so ziemlich jedem Songs den eigenen Bandnamen fallen lassen, sind ja eigentlich dafür prädestiniert, scheiße gefunden zu werden. Und ich denke mal, dass sie diese Meinung auch des Öfteren hervorrufen werden. Ich finde diese krachig-bekloppte Mischung allerdings über weite Strecken wirklich erfrischend und überzeugend. Vor allem Songs wie „Hit" oder „Gruß vom Team" machen einfach nur Spaß und gehen sogar ab dabei. Man sollte allerdings schon mit Oberlippenbärten und einem Sänger klarkommen, der eher erzählt, als wirklich zu singen. Da können die SPORTFREUND STILLER mal ganz in Ruhe in Rente gehen.
Seit vier Jahren gibt es die Meschuggenen übrigens und „Die Platte.." ist ihr Full-Length-Debüt. Ok, am Schluss geht ihnen ein wenig die Luft aus, aber zwei Drittel der Platte sind wirklich äußerst tanzbar und wunderbar absurd. Wem die Beschreibungen von mir nur ein Augenrollen entlocken können, sollte getrost einen Umweg um die vier Frankfurter machen, aber ich sehe hier eine wirklich schön trashige Gute-Laune-Platte. Bekloppt! Und im Gegensatz zu Bands wie KAPELLE PETRA auch wirklich gut.