Stil (Spielzeit): Blues Rock (55:25)
Label/Vertrieb (VÖ): Ten Years After/H'Art (17.11.08)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.tenyearsafternow.com
Der Name TEN YEARS AFTER ist vielen Rockfans ein Begriff und zumindest Woodstock-Fans sollten mit dem englischen Bluesrock Quartett etwas anfangen können. In Deutschland ist der Band, die seit 2004 mit drei von vier Originalmitgliedern reformiert wurde, bisher der Durchbruch nicht gelungen. Einen neuen Anlauf nehmen die, mittlerweile gereiften Herren, mit ihrem aktuellen Album „Evolution“.
Und der Name ist Programm. Wer revolutionäre Veränderungen erwartet, Anpassung an der Zeitgeist wie moderne Kompositionen und Arrangements, wird eines Besseren belehrt. Die Veränderungen betreffen nur die zeitgemäße Produktion…quasi eine kleine Mutation, die den Fortbestand zu sichern hilft.
Der Sound an sich ist nach wie vor tief in den 60ern und 70ern, sei es die Hammond Orgel, oder der Schellenkranz und Slide Gitarren. Was dagegen eher selten zu hören ist, ist eine klassische Rhytmusgitarre oder eine Orgelbasis, auf der sich die Leadgitarre austoben kann. Das nimmt der Musik von TEN YEARS AFTER natürlich etwas von der Wucht, die Zeitgenossen wie DEEP PURPLE oder IRON BUTTERFLY in ihrem Sound transportieren konnten und so wirken TEN YEARS AFTER immer etwas verspielter, auch ohne sich in endlosen Improvisationen zu ergehen. Über die technischen Fähigkeiten muss eigentlich ohnehin kein Wort mehr verloren werden, außer vielleicht, dass Joe Gooch, der Originalgitarrist und Sänger Alvin Lee ersetzt, das Niveau der restlichen Band halten kann.
Die Songs sind allerdings alles in Allem eher unspektakulär. Es ist einfach nicht zu überhören, dass hier überwiegend gesetztere Herren am Werk sind. Auch der Balladenanteil ist relativ hoch, ohne dass mich einer der Schmachtfetzen wirklich packt, am ehesten vielleicht noch „Tail Lights“. Das schaffen eher Song wie das leicht funkige „She Keeps Walking“ oder der langsame Blues „Angry Words“ der Rausschmeißer, „That’s Alright“, der einen Südstaaten-Roch Touch verbreitet.
“Evolution“ ist absolut kein modernes Album geworden, schafft es aber trotzdem, zeitgemäß zu klingen. Wer Bluesrock der etwas gehobenen Kategorie mag, macht bei TEN YEARS AFTER ohnehin nichts falsch. Wer Aggressivität oder Rotzigkeit im Hard Rock sucht, ist hier allerdings komplett falsch.