Stil (Spielzeit): Hard Rock (38:12)
Label/Vertrieb (VÖ): STF/CMS (05.12.08)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.daveevans.au.com
http://www.myspace.com/daveevansrocks
DAVE EVANS ist irgendwie nicht zu beneiden. Als erster Sänger von AC/DC hatte er den Schlüssel zur großen internationalen Karriere in der Hand. Doch es sollte anders kommen. Nach den Aufnahmen zu „Can I Sit Next To You Girl“, die nur in kleiner Auflage erschien, überwarf sich EVANS mit den Young-Brüdern und wurde durch einen gewissen Bon Scott ersetzt. Der Rest ist Geschichte. Während AC/DC die Hallen und später die Stadien der Welt eroberten, hatte DAVE EVANS kleinere Erfolge in australischen Bands verbuchen konnte. 2005 veröffentlichte Evans sein Soloalbum „Sinner“ und machte damit auch in Europa wieder von sich reden. Dem folgt jetzt sein neuster Streich „Judgement Day“
Der Sound von EVANS kann als „typisch australisch“ bezeichnet werden, was niemanden wirklich überraschen dürfte. Ein satter organischer Gitarrensound mit eher in den Hintergrund gemischtem Bass treffen auf eine reichlich angepisste Reibeisenstimme. Und das eine muss man DAVE EVANS ganz sicher zugute halten: Im Gegensatz zu seiner ehemaligen Band hat er die Aggressivität und die Wut im Bauch noch lange nicht verloren.
Was ihm dagegen im Vergleich zum „Sinner“ Album etwas abhanden gekommen ist, sind zwingende Riffs. Gute Ideen gibt es genügend, aber irgendwie schaffen es EVANS und seine Mannschaft selten, die Vorlage in wirklich starke Songs umzuwandeln oder aus starken Einzelteilen einen Hit zu schmieden.
Eine reihe solider Songs enthält „Judgement Day“ aber dennoch. Da wären der Opener „We Don’t Dance To Your Song“ kommt mit einem starken Chorus, „Ain’t Gonna Do You To Me Any More“ hat einen GEORGE THOROWGOOD („Bad To The Bones“) Touch und der Chorus der Titelsongs dürfte live mit einem stimmgewaltigen Publikum eine Menge Spaß machen und einer meiner Lieblinge auf diese Scheibe ist „Band Molls“. Überflüssig ist dagegen die eher schwachbrüstige Coverversion von „House Of The Rising Sun“.
Im Vergleich zu „Sinner“ ist „Judgement Day“ sicher kein Schritt nach vorne. Das ist um so bedauerlicher, da DAVE EVANS und seine Band live einiges zu bieten haben. Genau so wenig wird EVANS aber mit diesem Album Anhänger verschrecken. Nach drei Jahren Pause seit dem letzten Album hätte man aber mehr erwarten dürfen.