Stil (Spielzeit): Pop/ Rock (50:10)
Label/Vertrieb (VÖ): FastBall Records/ Sony (23.04.2010)
Bewertung: 4/10
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So, dann liegt die CD der Band CORNERSTONE bei mir auf'm Tisch, der interessantesten Nachwuchsband aus Österreich seit Jahren. Nun gut. "Head Over Heels" heißt das Debut, welches erst verspätet auf dem deutschen, schweizer, und (man glaubt's nicht) dem österreichischen Musikmarkt veröffentlicht wurde. Die Band selbst wurde nämlich 2008 vom amerikanischen Label ATOM Records entdeckt und unter Vertrag genommen. Soviel vorweg.
Was ist nun dran, an österreichs Rock'n'Roll-Packung? Sängerin Patricia Hillinger hat nicht nur einen schicken Namen, sondern auch eine wirklich schöne Stimme, der halbakustische Song und Single "Regret" geht sofort und angenehm ins Ohr. Was dennoch sehr schnell ins Gewicht fällt, ist die leicht unausgewogene Produktion der Platte, die laut Bandinformation unter Eigenregie produziert wurde. Insgesamt stehen die Elemente nicht in einer Klangwand zusammen, verteilen sich zu sehr im Raum, Streicherelemente kommen etwas zu aufgesetzt daher, Songs finden im Fadeout ein zu schnelles Ende. Manchmal klingt's, als fehle die Integrität.
Der Song "Ready To Go" überzeugt dann aber durch gute Alternative-Stimmung und eine angenehme Fahrt innerhalb des Songs, auch "Crisis", eine Ballade mit ausschließlicher Klavierbegleitung, funktioniert echt zuckersüß mit Frau Hillingers Stimme. Mit solchen Zusammenstellungen bekommt man mich eben. Auch "Better Than You" macht gekonnt weiter, klare Gitarrenlinien umschließen schöne Gesangsmelodien, fundiert von solidem Schlagwerk und guten Basslinien. Der schwache Start von "Head Over Heels" ist schon irgendwie vergessen. Die Suche nach wirklichem Rock'n'Roll habe ich trotzdem aufgegeben, denn CORNERSTONE spielen astreinen Gitarrenpop à la THE CORRS oder THE CRANBERRIES (und die Band knallt bei weitem doller).
"Changed" wechselt dann noch von leise auf laut(er), "Something In The Way" startet mit dem besten Intro der Scheibe und erzeugt vermisste Rotzstimmung mit treibenen Drums und Bässen. "Fade Away" kommt dann auch endlich mal mit einem guten Refrain um die Ecke. Was mir persönlich bei vielen Songs fehlt, sind wirklich gute Hooklines, welche ja zu einer Pop-Band gehören sollten, zeichnet sie sich ja mit solchen Merkmalen am stärksten aus. Das fehlt den Songs leider wirklich.
Mit "Stefania" schaffen CORNERSTONE dann nochmal eine schön beklemmende Stimmung mit akustischem Drumherum. Auch hier funktioniert der Refrain wieder gut. Es lässt sich also sagen, dass hier eine junge Band einige nette, wenige schöne Songs auf eine Platte zusammen gezimmert hat.