Stil (Spielzeit): Melodic Rock (58:07)
Label/Vertrieb (V.Ö.): AOR Heaven / Soulfood Music (27.08.10)
Bewertung: 6/10
Link: http://www.kensdojo.com
Hinter dem Namen KEN'S DOJO verbirgt sich das erste Soloalbum von Gitarrist und Songwriter Ken Ingwersen. Aktuell spielt Ken in der Band von Ken Hensley, hat aber in der Vergangenheit mit etlichen namhaften Künstlern, wie zum Beispiel DAN REED, GLENN HUGHES oder auch RICK SPRINGFIELD zusammen gearbeitet. Seine musikalischen Wurzeln liegen aber eher in den 70ern und 80ern, wobei er sich besonders van LED ZEPPLIN, THIN LIZZY, VAN HALEN und KISS inspiriert fühlte.
Auf leichten Abwegen befand sich Ken ab dem Jahr 2000. als er mit einem Songwriter Team namens Oslo Recordings mehrere Top 20 Hits im Pop-Bereich komponierte.
Da ein reines Instrumentalalbum für ihn nicht in Frage kam, hat er sich für die elf Songs von „Reincarnation" etliche Freunde und alte Weggefährten ins Studio geholt. Unter anderem sind Glenn Hughes (ex-Deep Purple), Ken Hensley (ex-Uriah Heep), Michael Eriksen (Circus Maximus), Nils K. Rue (Pagans Mind), Chesney Hawkes, Tommy La Verdi (ex-21 Guns), Eirikur Hauksson aka Eric Hawk (ex-Artch), Truls Haugen (Circus Maximus), Morty Black (ex-TNT), Ole Devold (Tritonus), Aslak Johnsen (Mindtech) oder auch Jon Rydningen (Dream Police) zu hören.
„Reincarnation" ist ein klassisches Rockalbum geworden, das aber trotzdem sehr zeitgemäß klingt, wofür neben dem Songwriting durchaus auch die fette Produktion ihren Teil beiträgt.
Songs wie der Opener „Forever" oder „Keeping The Flame Alive" rocken nicht nur wegen der tollen Gitarrenläufe richtig amtlich ab, sondern bekommen auch wegen dem Songwriting und dem tollen Gesang den Stempel „Anspieltipp" aufgedrückt. Die Halballade „I Surrender" besticht durch ein absolut brillantes Gitarrensolo im Mittelteil, und durch die unverkennbare Stimme von Glenn Hughes. Trotzdem wäre der Song eher blass, wenn nicht Glenn Hughes die Vocals beigesteuert hätte. Der Mann kann mit seinem Organ aus wirklich jedem durchschnittlichen Song ein Highlight machen.
Der Titeltrack „Reincarnation" ist mir persönlich dann doch etwas zu poppig geworden, und passt nicht unbedingt zu den restlichen Songs der Scheibe. Gerade von einem Titeltrack hätte ich mir schon etwas Repräsentativeres erhofft. Das anschließende, wirklich extrem langweilige Instrumental „Momentos A Solas" kann man getrost wegskippen, denn glücklicherweise scheint der Durchhänger des Albums damit auch vorbei zu sein, denn „Demon In Diamonds" rockt dann wieder wie die ersten Songs des Albums ordentlich ab.
„El Recreo" ist dann zum Glück nur ein sehr kurzes Instrumental, aber auch nicht viel spannender als „Momentos A Solas". Das hauptsächlich akustische, im Midtempobereich angesiedelte „Set This Angel Free" entschädigt dann wieder für den kurzen Moment der Langeweile, ebenso wie die gefühlvolle Ballade „Rain", bei der mehrere Gastsänger zum Einsatz kommen.
Den Abschluss macht mit „Soundcheck Bonanza" zwar wieder ein Instrumental, aber dafür eins, dass sich wirklich hören lassen kann, obwohl ich aufgrund des Titels jetzt eher ein Cover der Titelmelodie der Fernsehserie „Bonanza" erwartet hätte. Ken Ingwersen versucht hier mehrere Stilarten wie Heavy Rock, Jazz, Blues oder Klassische Gitarre miteinander zu verbinden, und das gelingt ihm ausserordentlich gut.
Fazit: Mit KEN'S DOJO „Reincarnation" hat Gitarrist Ken Ingwersen ein Album mit Höhen und Tiefen eingespielt, das nicht durchgehend zu gefallen weiß. Trotzdem würde ich das im traditionellen Rock verwurzelte Werk den Fans dieses Genre empfehlen, weil genügend Highlights vorhanden sind, die einen Kauf rechtfertigen.
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out