Taz Taylor Band - Big Dumb Rock Tipp

Taz_Taylor_Band_-_Big_Dumb_Rock

Stil (Spielzeit):
All Instrumental Hard Rock (33:15)
Label/Vertrieb (V.Ö.): No Hair Music (17.08.2010)
Bewertung: 9/10

Link: http://www.taztaylor.com
Der britische Gitarrist TAZ TAYLOR trat zum ersten Mal in Erscheinung, als er im Jahr 2004 sein Debütalbum „Caffeine Racer" auf den Markt brachte. Neben vielen guten Kritiken, die er für dieses Instrumental Album einfuhr, weckte er auch das Interesse von Sänger Graham Bonnet, der von Taz Taylors versiertem Gitarrenspiel sehr beeindruckt war. Aus der Begeisterung resultierte das Album „Welcome To America" (2007).
Im Jahre 2009 war es dann Don Airey (DEEP PURPLE), der sich mit Taz für dessen Album „Straight Up" zusammentat, und dies nicht weniger erfolgreich als vorher Graham Bonnet.

2010 war es nach Taz' Ansicht aber wieder Zeit für ein reines Instrumental Album, und so schrieb er die zehn Tracks für „Big Dumb Rock" und spielte sie zusammen mit Drummer Val Trainor und Keyboarder Bruce Conners ein. Er selber übernahm alle Gitarren- und Bassparts.
Grundsätzlich bin ich bei Instrumentalalben ja eher vorsichtig, da für mich der Gesang ein sehr wichtiger Aspekt in der Musik ist. Und die Gefahr der aufkommenden Langeweile ist bei Instrumentalalben um ein vielfaches Höher als bei einem „normalen" Album. Aber bereits nach den ersten beiden Songs „Viper" und „City Zen" war mir klar, dass Langeweile definitiv ein Fremdwort in TAZ TAYLORS Vokabular sein muss, zumindest was seine Musik angeht. Hier geht es nicht darum, der Gitarrenwelt zu zeigen, dass man der schnellste Gitarrist auf Erden ist, sondern um Gefühl und Ausdrucksstärke. Auf „Big Dumb Rock" übernimmt die Gitarre zu 100% die Aufgabe des Sängers, und TAZ TAYLOR schafft es in allen Songs, eine andere Stimmung zu erzeugen.

Vom Grundgerüst einiger Songs sind oftmals Anleihen von RAINBOW (zum Beispiel bei „Blue Agave") oder DEEP PURPLE (zum Beispiel bim Titeltrack „Big Dumb Rock") zu erkennen, aber man erkennt sehr schnell die Handschrift des Hauptprotagonisten, der sich traditionellem Hard Rock - gerne auch mal mit Hammond Orgel-Unterstützung - im sehr zeitgemäßen Gewand auf die Fahne geschrieben hat.
Ok, TAZ TAYLOR wäre natürlich kein Vollblutgitarrist, wenn er sich nicht auch gerne mal zeigen würde, und so sind die Soli der Songs meist wirklich wahren "Ohrenweiden". Aber eben nie aufdringlich, sondern eher beeindruckend.

Fazit: Mit Abstand eine der besten, innovativsten und filigransten Instrumental-Veröffentlichungen in Sachen Hard Rock, die ich in den letzten Jahren gehört habe. TAZ TAYLOR schafft es auf „Big Dumb Rock", die Spannung innerhalb der Songs trotz fehlendem Sänger auf einem extrem hohen Level zu halten. Mal gefühlvoll, mal schnell und verfrickelt, mal richtig fette Riffs, aber immer im Dienste des Songs und niemals als Selbstdarstellung seiner Fähigkeiten. Ich habe in keiner Sekunde einen Sänger vermisst, was bestimmt schon eine sehr hohe Auszeichnung für solch ein Album ist. Aufgrund der ausnahmslos genial eingespielten Songs bleibt für mich nur ein kleiner Kritikpunkt: Die Spielzeit von etwas über 33 Minuten hätte gerne (erheblich) länger ausfallen können. Thumbs up!
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

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