Stil (Spielzeit): Melodic Rock / AOR (53:37)
Label/Vertrieb (VÖ): Frontiers Record/Soulfood Music (22.09.2006)
Bewertung: 4/10
Link: http://www.frontiers.it
Richie Zito war in den späten 70ern einer der meistbeschäftigsten und meistbegehrtesten Session Gitarristen in der nicht gerade spärlichen Musikszene von Los Angeles. Unter anderem spielte er Alben von Donna Summer, Diana Ross, Tina Turner, Kenny Rogers und Lionel Richie ein, um nur ein paar zu nennen.
Er spielte die Gitarre auf den Soundtracks zu Beverly Hills Cop, Top Gun, Flashdance und Scarface, und schrieb Songs für Bands wie Mr. Big, Tyketto, The Cult oder White Lion. Und trotz dieser Referenzen kennt ihn kaum ein Mensch. Ob sich das jedoch mit "Avalon" unbedingt ändern wird, kann ich jetzt nicht so genau sagen.
Mit dem Untertitel „The Richie Zito Project“ holt er viele der Künstler, mit denen er in früheren Zeiten zusammen gearbeitet hat, ins Studio, um mit ihnen ein, in meinen Augen nicht in allen Teilen gelungenes Melodic Rock Album einzuspielen.
Man muss sich die Namen der Musiker, die er für AVALON zusammengetrommelt hat, aber trotzdem nur einmal auf der Zunge zergehen lassen:
Hugo Valenti (Valentine); Joe Lynn Turner (Rainbow, Deep Purple); Eddie Money; Joseph Williams (Toto); Eric Martin (Mr. Big); Danny Vaughn (Tyketto), Richie Kotzen und Philip Bardowell (Unruly Child) helfen auf diesem Output mit, um zwölf AOR Tracks einzuspielen.
Allerdings muss ich für mich zugeben, dass mir die Tracks, auf denen die Sänger, die man mehr der Metal oder Hard Rock Szene zuordnen kann, wesentlich besser gefallen, als zum Beispiel „Oh Samantha“, bei dem TOTO Sänger Joseph Williams die Vocals übernommen hat. Der Track kommt nämlich wirklich sehr, sehr seicht rüber. Aber ich denke einmal, das RICHIE ZITO genau das auch beabsichtigte, als er die Musiker zusammenstellte. Das dies nicht Jedermanns Sache sein wird, ist ihm dabei bestimmt bewusst gewesen.
„Avalon“, gesungen von TYKETTO Sänger Danny Vaughn, ist zwar auch nicht gerade ein Metal Track, aber die Vocals kommen doch wesentlich besser rüber, was den ganzen Song einfach interessanter macht, und ihn nicht ins kitschige abdriften lässt.
Ebenso „Life Got In The Way“, welches Mr. Big Sänger Eric Martin einsingt.
Das ist wirklich Melodic Rock, kein Metal oder Hard Rock, aber trotzdem ein schöner Song.
Insgesamt haben mich ungefähr die Hälfte der Songs in irgendeiner Form erreicht. Die andere Hälfte werde ich mir wahrscheinlich nie mehr anhören. Für ein komplettes Album einfach zu wenig. „Avalon“ ist ein Album, das man vielleicht gut mal im Hintergrund leise laufen lassen kann, dafür reicht es bei allen Songs.
Wer es gerne etwas lauter und heftiger hat, wird wahrscheinlich nicht wirklich glücklich mit dem Album.
Fazit: AOR ist eben nicht Metal. Wer auf leisere, sanftere Töne steht, sollte sich „Avalon“ ruhig mal anhören. Alle anderen sollten sich nicht von den Namen der mitwirkenden Musiker beeindrucken lassen. Die Leute machen zum Teil nicht das, wodruch sie mit ihren eigentlichen Bands bekannt und berühmt wurden.
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out