Stil (Spielzeit): Melodic Rock / AOR (53:01)
Label/Vertrieb (VÖ): Frontiers Records / Soulfood Music (22.09.2006)
Bewertung: 6,5/10
Link: http://www.frontiers.it
Joe Lynn Turner hat mit absoluter Sicherheit eine der genialsten Rock Stimmen im Business, mit der er unter anderem auch bei RAINBOW einschlug, und in unzähligen Projekten glänzte. Und mit Sicherheit gehört er zur alten Schule der Sänger, die wirklich noch Singen, ihre Stimme als Instrument sehen und diese auch ebenso universell einsetzen.
SUNSTORM ist jetzt wieder so ein Projekt, das seinen Ursprung genau gesehen im „Tape Trading“ hat. Vor einigen Jahren, bevor sie zusammen die Leitung von Frontiers Records übernahmen, und einfach nur Freunde waren, tauschten Serafino Perugino (heute Präsident von Frontiers Records) und Mario de Riso (heute Frontiers Label Manager) Tapes untereinander aus.
Unter anderem war ein Band dabei, auf dem unveröffentlichte Songs von JOE LYNN TURNER waren, die er für sein zweites Solo Album verwenden wollte. Das Band verschwand allerdings in der Versenkung, und erst als JOE LYNN TURNER bei Frontiers Records einen Deal unterzeichnete, erinnerten sich die Beiden an dieses Tape.
Kurzerhand wurde JOE LYNN TURNER gefragt, ob er nicht Interesse hätte, diese tollen Rock Songs neu einzuspielen. Er hatte. Und so entstand SUNSTORM.
Mit Chris Schmidt an den Drums, Uwe Reitenauer an der Gitarre, Jochen Weyer an den Keyboards und Dennis Ward am Bass und den Backinvocals wurden auch schnell Musiker gefunden, die diesem Projekt Leben einhauchten.
Dennis Ward zeigt sich auch noch für die Produktion des selbstbetitelten Albums verantwortlich, und mittlerweile frage ich mich persönlich, ob der Tag von Dennis Ward mehr als 24 Stunden hat.
„Sunstrom“ ist ein richtig tolles Melodic Rock Album geworden, das hauptsächlich von der Stimme JOE LYNN TURNERs lebt. Die zwölf Songs beinhalten alles, von rockig und rotzig bis extrem gefühlvoll. Die Gefahr bei AOR Alben liegt ja immer darin, dass die Grenze zum Pop oder zum Kitsch sehr schnell überschritten werden kann. Das ist hier zum Glück nicht der Fall, den „Sunstrom“ ist vom ersten bis zum letzten Take ein reines Rock Album.
„Another You“ ist eine tolle Ballade, von denen es noch einige weitere auf „Sunstorm“ zu bewundern gibt. Hier zeigt JOE LYNN TURNER seine absolute klasse, den besonders für solche Songs ist seine Stimme wie gemacht.
„This Heart Of Mine“, „Fistful Of Heat“ und „Love’s Gone Wrong“ rocken dann aber auch wieder ganz gut und verhindern, dass “Sunstorm” zu einer reinen „Best Of Joe Lynn Turner Ballads“ Kompilation wird.
Allerdings, und das ist meine persönliche Einschätzung, hätte der ein oder andere Rocker mehr dem Album sehr gut getan. Wer Joe Lynn Turner zu RAINBOW Zeiten geliebt hat, wird vielleicht hier ein bisschen enttäuscht sein.
Musikalisch und von der Produktion her ist „Sunstorm“ ein tolles Album geworden, mit dem AOR Fans mit Sicherheit richtig glücklich werden. Ich denke aber, JOE LYNN TURNER beschneidet sich hier selber ein wenig, da sein Stimme doch viel, viel facettenreicher ist, als er es hier zeigt.
Trotzdem steigt SUNSTORM aus der Masse der Melodic Rock Veröffentlichung hervor, weil selbst die ruhigeren Stücke niemals kitschig oder glatt wirken, sondern immer den Charakter eines Rocksongs behalten.
Anspieltips: „Fame And Fortune“, „Heart Over Mind“ und „Another You“
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out