Slamer - Nowhere Land




Stil (Spielzeit): Melodic (Hard) Rock (62:15)

Label/Vertrieb (VÖ): Frontiers Records / Soulfood Music (22.09.06)

Bewertung: 4/10

Link: http://www.frontiers.it

Der britische Gitarrist Mike Slamer blickt auf eine lange und ereignisreiche Karriere zurück. Losgetreten wurde die ganze Geschichte 1976 mit CITY BOY, der ersten Band, für die er in die Saiten griff. 1981 trennte man sich und 1983 tauchte Mike Slamer in den USA wieder auf, um mit Steve Walsh, der gerade bei KANSAS seinen Job quittiert hatte, eine neue Band namens STREETS ins Leben zu rufen. 

Des Weiteren arbeitete er Anfang der Neunziger mit Bands wie HOUSE OF LORDS oder WARRANT zusammen. 
Aber erst 2006, also 30 Jahre nachdem er seine Karriere begann, beschloss er, ein Album unter seinem eigenen Namen aufzunehmen. Das Resultat heißt „Nowhere Land“, und läuft unter der Überschrift Melodic Hard Rock, wobei ich mich hier allerdings das erste Mal räuspern muss. Das „Hard“ lassen wir jetzt einfach mal weg, dann passt es schon eher. Mit Melodic Rock komme ich im Zusammenhang mit „Nowhere Land“ wesentlich besser klar. 

Elf Songs hat Mike Slamer für sein erstes Soloalbum geschrieben, und bei der Umsetzung haben ihn zum Beispiel Ex-STRANGEWAYS und Ex-THE SIGN Sänger Terry Brock sowie Chet Wynd an den Drums unterstützt. Den Songs von „Nowhere Land“ wird in allererster Linie von Sänger Terry Brock Leben eingehaucht. Seine Vocals sind wirklich erstaunlich vielseitig, und egal ob der Song jetzt ruhig wie „Come To Me“, oder rockig wie „Not In Love“ rüberkommt, er passt sein Organ immer der jeweiligen Grundstimmung des Tracks an. Die Gitarrenarbeit von Mike Slamer ist auch sehr hörenswert, und gerade bei den etwas schnelleren Tracks wird deutlich, was der Mann auf dem Kasten hat, wenn er mal Gas gibt. 
Und das ist für mich der einzige, echte Schwachpunkt des Albums, der für mich eine höhere Bewertung aber einfach nicht möglich macht. Er gibt einfach zu wenig Gas und die Songs kommen doch zum Teil sehr poliert und ohne jegliche Ecken und Kanten daher. Selbst bei einem Rock Album erwarte ich ab und zu, dass es eben kracht. 

Wer allerdings ein Album sucht, das man schön im Hintergrund laufen lassen kann, ohne sich groß darauf konzentrieren zu müssen, oder einfach einen Sountrack zum Autofahren sucht, ist mit „Nowhere Land“ ganz gut bedient. Die Songs an sich sind ja auch nicht schlecht, aber wenn ich so ein Album unter dem Titel „Melodic Hard Rock“ laufen lasse, dann muss es einfach auch, zumindest gelegentlich, hart rocken. 
Gefallen haben mir die Ballade „Come To Me“ und der Midtempo Song „Runaway“ besonders gut, was aber auch hauptsächlich an der tollen Stimme von Terry Brock liegt. 

Fazit: Ein Album mit guten Rocksongs, die zwar gefallen, aber einen nur sehr selten richtig vom Hocker hauen.
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

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