Stil (Spielzeit): Sleaze/Glam Rock (67:10)
Label/Vertrieb (V.Ö.): Eonian Records (20.08.2010)
Bewertung: 5/10
Link: http://www.myspace.com/gingerlynnrocks
http://www.gingerlynnband.com
Eine Band, die sich GYNGER LYNN nennt, habe ich eigentlich noch von den 90ern Jahren her im Kopf und in den Ohren. Nicht, dass ihre Musik damals hängen geblieben wäre, denn eigentlich gingen die Jungens damals hauptsächlich durch die Presse, weil sie sich den Namen einer zur damaligen Zeit sehr angesagten Pornodarstellerin gegeben haben.
Natürlich gibt es nur ein Genre, zu dem so ein Querverweis am besten passt, und das ist der Glamrock. Die erste Vermutung liegt nahe, dass die Band auf den gerade aktuellen Glamrock-Zug aufspringen möchte. Des Rätsels Lösung ist aber schnell recherchiert. Das Album „Baby's Gone Bad" ist ein Re-Release und erblickte bereits 1993 das Licht der Welt.
Dean Pressley (vocals & guitar), Jim Stuppy (bass), Will Hair (lead guitar), Luke James Lorraine (drums) und Gavin Jadwin (keyboards) sind allerdings in den Jahren ebenso in Vergessenheit geraten wie ihre Namensgeberin. Was heute irgendwie nostalgisch klingt und auch tatsächlich Spaß macht, konnte sich zum Zeitpunkt des ersten Releases der Scheibe nicht wirklich durchsetzen. Die Konkurrenz von Bands wie POISON, RATT oder MÖTLEY CRÜE war einfach zu groß, um den Jungens eine wirkliche Chance zu lassen. Und wenn ich ehrlich bin, haben sie es qualitativ auch nicht so drauf wie zum Beispiel besagte Bands, auch wenn diese im Jahr 1993 ebenfalls bereits schon auf dem absteigend Ast waren, da die Grunge-Welle ja alles verschlang, was sich ihr in den Weg stellte.
Die 16 Songs (14 Albumtracks plus 2 Bonusnummern) von „Baby's Gone Bad" machen zwar irgendwie Laune, klingen aber doch etwas angestaubt und nicht gerade aktuell. Der Nostalgie-Effekt überwiegt hier bei mir eindeutig, als dass sich ein Aha-Effekt einstellen würde. Aber wer die Scheibe unter diesen Voraussetzungen angeht, findet mit den rockigen Nummern „Need A Little Time", „Goin Home" und „Lonely, Lonely" oder mit der Ballade „Along The Way" die ein oder andere kleine Perle.
Fazit: Das Album kann ich nur bedingt empfehlen, da es doch nicht gerade den aktuellen Markt bedient. Da gibt es heutzutage junge Glamrockbands, die GYNGER LYNN locker das Wasser reichen können.
Aber so hat sich das damals eben angehört, und deswegen möchte ich die Scheibe auch nicht verdammen, sie aber wirklich auch nur echten Fans und Sammlern ans Herz legen. Ansonsten kann man sie getrost im Regal stehen lassen, ohne etwas zu verpassen.
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out