Issa - Sign Of Angels

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Stil (Spielzeit): Melodic Rock (47:47)
Label/Vertrieb (V.Ö.): Frontiers Records / Soulfood Music (24.09.10)
Bewertung: 6,5/10

Link: http://www.myspace.com/isabelloversveen
"Sign Of Angels" ist das Debüt Album der 26jährigen, norwegischen Sängerin Isabell Oversveen, die sich mit ihrer kraftvollen und grundsoliden Stimme aufmacht, die Musikwelt zu erobern. Und dafür haben ihr die Macher des Frontiers Record Labels eine ziemlich namhafte Crew zusammengestellt, um dieses Unternehmen erfolgreich zu gestalten. Neben dem Produzenten Ronny Milianowicz (SAINT DEAMON) und seinem Bandkollegen Nobby Norberg am Bass, sowie Uli Kusch (Ex HELLOWEEN, Ex- MASTERPLAN) an den Drums, haben sich unter anderem Joacim Cans (HAMERFALL) und Thomas Vickstrom (CANDLEMASS) in die Liste der Songwriter eingetragen.
Wenn das mal keine guten Voraussetzungen für ein gelungenes Album sind. Allerdings jetzt Songs im Stile von HAMERFALL, CANDLEMASS oder SAINT DEAMON zu erwarten, wäre ein großer Fehler, denn auf „Sign Of Angels" geht es durchweg radiotauglich und sehr mainstreammäßig zur Sache, was ja auch erstmal nicht negativ anzusehen ist. Weiß man das von Anfang an, geht man die Scheibe auch mit einer anderen Erwartungshaltung an.

Mit „Angels Cryin'" rockt die Norwegerin fröhlich drauflos, und stellt schon direkt beim ersten Song unter Beweis, das es sich durchaus für ein Label lohnen könnte, sie zu pushen, denn die Stimme ist wirklich allererste Sahne. Kräftig, klar und trotzdem rockig. „I'm Alive", der Track der auch bereits für ein Video herhalten musste, folgt im selben Stil wie der Opener, und macht auch direkt die Schwäche des Release deutlich. Die Songs klingen sehr ähnlich und es wird meiner Meinung zu sehr auf Airplay geschielt.
Das schadet den Songs ungemein, denn das Potential ist ja definitiv vorhanden, und Songwriter wie Joacim Cans oder Thomas Vickstrom haben ja nicht von heute auf morgen die Kutten abgelegt und sich Gel in die kurz geschnittenen Haare geschmiert. Die nachfolgende Ballade „Give Me A Sign" bestätigt diese Einschätzung vollends. Bei „River Of Love" kommen mir zum ersten mal Parallelen zu HEART während ihrer softeren Phase in den Sinn, und der Gedanke, das „Sign Of Angels" vielleicht zwanzig Jahre zu spät auf den Markt kommt.
Auch die folgenden Songs können diesen Eindruck nicht korrigieren, wobei sich mir bei der Ballade „Unbelievable" dann doch ob des hohen Schmalzfaktors leicht die Nackenhaare sträubten.

Anspieltipps sind für mich „Angels Cryin'", „Flying High" und „Fallen Angel" weil hier doch ordentlich gerockt wird, was nicht nur den Songs zugute kommt, sondern auch wesentlich besser zu Isabells Stimme passt.

Fazit: Gut gemachter Female Fronted Radio Rock. Auch wenn mir teilweise etwas der Einfallsreichtum und die Tiefe gefehlt haben, der Pop-Faktor dann doch das ein oder andere Mal übertrieben wird, ist „Sign Of Angels" ein Album, das man sich gut nebenbei und ohne tiefgängigere Ambitionen anhören kann. Eintauchen in komplexere Songstrukturen kann man vielleicht nicht, aber Unterhaltsam ist das Scheibe auf alle Fälle. Mit ein bisschen weniger Pop und dafür mehr Härte im Sound würde das Album mit Sicherheit bei einem größeren Fankreis gut ankommen.
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

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