Stil (Spielzeit): Melodic Hard Rock (45:37)
Label/Vertrieb (VÖ): Frontiers Records / Soulfood Music (20.10.06)
Bewertung: 8/10
Link: http://www.jeffscottsoto.com
Kaum zu glauben, dass es TALISMAN jetzt schon 16 Jahre lang gibt. Wenn man bedenkt, mit wem JEFF SCOTT SOTO in dieser Zeit noch alles Musik gemacht hat, grenzt das auch schon fast an ein Wunder. Und wenn man dann noch darüber nachdenkt, dass eben jener JEFF SCOTT SOTO mittlerweile bei JOURNEY singt, fragt man sich tatsächlich, ob sein Tag mehr als 24 Stunden hat.
Aber nicht nur er, sondern auch der Rest der Band hat sich andere Betätigungsfelder gesucht. Drummer Jamie Borger ist bei TREAT eingestiegen, um die Band bei ihrer Reunion zu unterstützen, Frederik Akesson hat den vakanten Posten des zweiten Gitarristen bei ARCH ENEMY angenommen und Marcel Jakob zupft den Viersaiter nebenbei auch noch bei LAST AUTUMN’S DREAM.
Kann man bei so vielen Nebenjobs eigentlich bei TALISMAN noch von einer Band reden, oder ist die Truppe in der Zwischenzeit nicht eher zu einem Side-Project der einzelnen Musiker geworden?
Alle Fans der Band kann ich beruhigen. TALISMAN klingen immer noch nach Band, nach einer Einheit und machen auch auf „7“ einen sehr homogenen Eindruck.
Die elf Tracks des neuen Werkes sind natürlich hauptsächlich auf die Stimme des Ausnahmesängers abgestimmt, so wie es eigentlich immer schon war. Aber es ist auch kein Wunder, den Jeff Scott Soto hat ein herausragendes Organ, bringt die Vocals je nach Song sanft, rau oder rockig rüber und man hört trotz der hohen Qualität, die er bereits in frühen Jahren seiner Karriere erreichte, das seine Stimme im Laufe der Jahre noch mehr gereift und vielseitiger geworden ist.
Und das ist bei dem Arbeitstempo, das dieser Mann an den Tag legt, wirklich außergewöhnlich. Nachdem er es mit seinem letzten Solo-Output, „The Essential Ballads“ hat ruhiger angehen lassen, geht es auf „7“ wieder richtig zur Sache.
Die Songs rocken ohne Ende, kommen aber ohne viele Schnörkel und Schönspielerei aus, sind gerade heraus und klingen einfach toll. Melodic Hard Rock, wie er klingen sollte.
Hierbei orientiert sich die Band wieder eher an Alben wie „Truth“ und „Genesis“. Vor allem Letzteres ist für mich DAS Referenzalbum der Band, an das sie mit „7“ ganz nah herankommen, es aber leider nicht toppen können.
Mit „Forevermore“ und „Back 2 My Feeling“ sind zwei Gänsehautballaden auf dem Album, wie man sie von Jeff Sott Soto hören möchte. Die restlichen Songs sind ohne Abstriche und ohne Kompromisse richtig geile Hard Rock Nummern.
Besonders die Rocker „Falling“ und„On My Way“ haben es mir angetan, und rotierten unzählige Male in meinem CD-Player.
Produktionstechnisch gesehen gehen ebenfalls alle Daumen nach oben, und da auch von den Songs her kein Ausfall zu verzeichnen ist, kann ich für „7“ nur noch eins sagen: Kaufen!
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out