Stil (Spielzeit): Country Metal/Hard Rock (17:52)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenregie (Herbst 2010)
Bewertung: 7/10
Links: http://www.bigballscowgirl.de
http://www.myspace.com/bigballscowgirl
Schmissiger Name!
Auch in deutschen Landen gibt es kleine Prärien, in denen sich Leute in Jeans auf einer Kuhweide herumtreiben. Der Vierertrupp um Frontfrau Teresa hat sich Anfang des Jahres ums Lagerfeuer gehockt und mit einer Zigarette im Mundwinkel ein paar Songs ausgeknobelt, die nun die Wildnis rockig aufrühren will.
Schon bei den ersten Akkorden des Country-Rock-Openers „Stick To Your Guns" kann man nicht anders als mitrocken. Dann setzt eine unverbrauchte, (noch) unbekannte weibliche Rockröhre ein und schon ist der Bohneneintopf am Kochen. Mit einem klasse Chorus und ordentlich Druck in der Lederhose ist es nur schade, dass das erste Stück schon nach knapp drei Minuten vorbei ist.
Doch es geht ja weiter. Mit schön erkennbarem Bassspiel, leistungsfähigem Gitarrero und treibenden Drums wird die Steppe im Sturm erobert. Obwohl von den sechs Songs nur einer über die dreieinhalb Minuten-Marke linst, schafft Julian an der Sechser-Axt es öfter mal, nette Soli einzubringen – nicht zu lang oder kurz, nicht zu komplex-dudelnd, sondern einfach passend knackig rockend.
Stück Nummer fünf „Upon My Oath" ist eine folkig angehauchte Ballade, bei der man mit Lucky Luke unter dem Sternenhimmel sehnsüchtig auf den Horizont hinter dem Kaktus schaut. Dafür wird als Abschluss der kurzen Scheibe nochmals ein fettes Riff ausgepackt, das in der gesamten Mischung von Stoner-Country-Hard-Rock-Metal im lockeren Midtempo alles in Grund und Boden rockt.
Mit toller, selbst gemachter Produktion, ohne großen instrumentalen Schnickschnack hat der deutsche Vierer hier eine prima Hard Rock Platte mit verschiedenen Würzungen gepresst. Wer VOLBEAT mag, sollte sich BIG BALLS COWGIRL unbedingt zu Gemüte führen und ich hoffe, man wird noch mehr von den Kuhhirten hören.
Manuel
"Größtenteils harmlos."