Link: http://www.angelsandairwaves.com
Nach dem Aus von BLINK 182 war klar, dass die beiden kreativen Köpfe Tom DeLonge und Mark Hoppus mit neuen Projekten nicht lange auf sich warten lassen würden. Während Hoppus mit (+44) den fast schon proggigen Melo-Punk-Stil der letzten BLINK 182-Alben fortführte, legte DeLonge mit „We Don’t Need To Whisper“, dem Debüt von ANGELS AND AIRWAVES, ein Album vor, das man so nicht unbedingt erwartet hätte. Auch wenn vor allem in DeLonges superbem Nebenprojekt BOX CAR RACER ein gemäßigterer, erwachsener, melodischerer Stil vorherrschte, der sich von seiner Hauptband unterschied, waren einige Leute ob des ruhigen, atmosphärischen „We Don’t Need To Whisper“-Materials ziemlich überrascht und zum Teil auch enttäuscht.
Mit „I-Empire“ führt DeLonge die Linie des Debüts fort, das heißt, es gibt zwölf leichtfüßige, abwechslungsreiche, äußerst melodische (Pop)Rock-Nummern mit Keyboard-Einsatz auf die Ohren. Die Gitarrenarbeit erinnert in Songs wie „True Love“ sehr an U2, die Hooklines sind aber zu 100 Prozent Tom DeLonge. Die Ohrwürmer, die dieser Mann schreibt (man höre nur mal den mitreißenden Opener „Call To Arms“, die erste Single „Everything’s Magic“, das vielschichtige „Rite Of Spring“ oder „Secret Crowds“), graben sich ganz tief in die Lauscher und machen es sich dort gemütlich. Auch Balladen wie das sanfte „Breathe“ oder das atmosphärische „Lifeline“ können sich hören lassen.
Dass „I-Empire“ und das Debüt eigentlich als Doppelalbum gedacht waren, hört man dem neuen Material an, denn an einigen Stellen fühlt man sich etwas zu stark an „We Don’t Need To Whisper“-Songs erinnert. Leider hat man keinen absoluten Hit wie „Do It For Me Now“ oder einen vergleichsweise harten Song wie „The War“ an Bord, was aber die einzige „Schwäche“ des neuen Albums ist.
Auch, wenn „I-Empire“ ein wenig hinter dem Debüt zurück steht, haben wir es bei dem Zweitling von ANGELS AND AIRWAVES mit einem tollen Album zu tun, das manchen vielleicht ein wenig zu zahnlos und zu melodiös sein wird, denjenigen, die bereits das Debüt abfeierten, aber wieder 53 Minuten feinsten Hörgenuss bietet.
Stil (Spielzeit): melodischer, teils punkiger Rock (53:01)
Label/Vertrieb (VÖ): Suretone/Geffen (02.11.07)
Bewertung: 8,5/10
Chrischi
Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten
Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...