Stil (Spielzeit): (Blues) Rock (37:11)
Label/Vertrieb (V.Ö.): Voodoo Bones (Cargo Records) (26.10.2011)
Bewertung: 8,5/10
Link: http://www.oneforthelost.com/batkinane/
Der irisch Gitarrist BAT KINANE ist eigentlich bekannt durch seine Band GLYDER, mit der er bis dato drei Studioalben und eine EP eingespielt hat. Als sich die Band im Herbst ohne große Vorwarnung auflöste, beschloss er, nicht untätig herumzusitzen, sondern die vielen Songs, die er geschrieben hatte und die nicht unbedingt zum Stil von GLYDER passten, zu sichten und für ein Soloalbum zu nutzen.
Herausgekommen ist „A Lifetime To Kill", das man so vielleicht nicht unbedingt erwartet hätte, da es sich wirklich erheblich vom traditionellen Hard Rock unterscheidet, den man bisher von dem sympathischen Iren kannte. Aber gerade deshalb machen die elf Songs von „A Lifetime To Kill" so viel Spaß, denn Bat geht sehr abwechslungsreich zu Werke, mal sehr bluesig („Makin' A Fool Out Of Me"), dann wieder rockig („Stage Struck ‚74" oder „Light Of My Life"), mal hochgradig melancholisch („My Song", „Jeremiah Jones" und „You Know You Have A Friend"), und bei anderen Songs („The Intrepid Fox") driftet er fast in die irische Folk Szene ab.
Neben einigen Gastmusikern, wie zum Beispiel dem Gitarristen Pat McManus, mit dem Bat einen unglaublichen Auftritt bei den diesjährigen Vibes For Philo hinlegte, sind auf „A Lifetime To Kill" auch seine ehemaligen GLYDER Mitstreiter am Start – der eine mehr, der andere weniger. Pat McManus spielte zum Beispiel die Fiedel und die Leadgitarre auf „The Intrepid Fox".
Für die Leadvocals wollte sich BAT KINANE aber keine Gastsänger ins Studio holen, weil er der Meinung war, dass seine Lyrics einfach zu persönlich ausgefallen sind, um sie wirklich authentisch und glaubhaft von jemand anderem einsingen zu lassen. Und so hat er kurzerhand und zum ersten Mal in seiner Musikerkarriere die Leadvocals selber eingesungen. Das macht er wirklich verdammt gut, denn er schafft es in wirklich jedem Song, die einzelnen Stimmungen rüberzubringen.
Produktionstechnisch kommen die elf Titel sehr erdig und schnörkellos rüber, und es ist schon erstaunlich, was man doch mit einem kleinen Budget schon für tolle Alben produzieren kann.
Fazit: Wer auf „A Lifetime To Kill" einen Hard-Rock-Feger nach dem anderen erwartet, liegt richtig daneben. Aber gerade deshalb finde ich dieses Album so interessant und spannend, weil sich hier ein Musiker mal von einer ganz anderen Seite präsentiert, sich auf Experimente einlässt und sich auch gefühlsmäßig verdammt tief ins Herz schauen lässt. Hier geht es ruhiger, aber dafür nicht weniger intensiv zur Sache. Auch wenn BAT KINANE noch genug Songs für weitere Soloalben in der Hinterhand hat, wird die nächste Veröffentlichung wieder in Richtung Hard Rock gehen, denn im September steht die nächste Veröffentlichung mit GLYDER und einem neuen Line Up ins Haus. Bis dahin ist „A Lifetime To Kill" für alle, die es vielleicht auch mal etwas ruhiger und nachdenklicher mögen, mehr als eine Alternative.
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out