Stil (Spielzeit): Melodic Rock (61:25)
Label/Vertrieb (VÖ): Frontiers Records/Soulfood Music (26.01.07)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.kellykeagy.com
Wem der Name KELLY KEAGY nicht direkt etwas sagt, der sollte mal an die sehr erfolgreiche Band NIGHT RANGER aus den achtziger und neunziger Jahren denken.
Und wer damit auch nichts anfangen kann, bei dem setzt der Aha-Effekt vielleicht dann ein, wenn man erwähnt, dass KELLY KEAGY einer der wenigen singenden Drummer der Szene ist und war.
Lead Vocals bei Schlagzeugern kommen ja nicht wirklich oft vor.
Nachdem sich NIGHT RANGER nach vier sehr erfolgreichen Alben, unter anderem mit zwei Top Ten Platzierungen in den amerikanischen Album-Charts, auflösten, wurde es auch ruhig um KELLY KEAGY. Mitte der Neunziger reformierten sich NIGHT RANGER, und damit schien auch KELLY KEAGY wieder Blut geleckt zu haben, denn neben vier weiteren NIGHT RANGER Alben startete er im Jahre 2001 auch seine Solo Karriere, und veröffentlichte sein Debüt „Time Passes“, auf dem er, wie bei NIGHT RANGER auch, die Drums und Lead Vocals übernahm.
Mit seinem zweiten Soloalbum „I’m Alive“ überzeugt KELLY KEAGY erneut durch tolles Songwriting und seiner unglaublich rockkompatiblen Stimme.
Für die dreizehn Tracks holte er sich einige namhafte Musiker ins Studio, unter anderem zum Beispiel Reb Beach (WHITESNAKE, WINGER), Jim Peterik (PRIDE OF LIONS, ex-SURVIVOR), der auch als Co-Produzent in Erscheinung tritt, und Michael Lardie (GREAT WHITE, NIGHT RANGER).
Mit einer Mischung aus Hard und Melodic Rock, schafft es KELLY KEAGY, einen sofort in den Bann seiner Klänge zu ziehen. Egal ob bei ruhigeren, melancholischen Tönen wie bei „Everything I Need In A Woman“ oder „Back Of Your Mind“, oder bei den Rockern wie dem Titeltrack „I’m Alive“, „World Before And After“ oder dem stampfenden, sehr bluesorientierten „Where The Road Ends“, die Songs kommen alle sofort beim Hörer an.
Vor allem Fans, die auf den Sound und die Songs von JOURNEY oder SURVIVOR stehen, werden hier voll auf ihre Kosten kommen. Durch die Vielfältigkeit und den Abwechslungsreichtum der einzelnen Tracks dürfte aber eigentlich jeder etwas für sich auf diesem Album finden.
Als ich gelesen habe, dass Reb Beach auf diesem Release die Gitarre eingespielt hat, habe ich allerdings vom Sound an sich etwas mehr Gitarrenlastigkeit erwartet. Verglichen mit anderen Alben, an denen er beteiligt war, bleibt er doch erheblich hinter seinen Fähikeiten zurück, und brilliert leider nur bei dem einen oder anderen Soli. Schade eigentlich.
Meine Anspieltipps sind die tollen Rocknummern „World Before And After“ und „Stolen“, sowie die Midtempo Songs „When Nobody’s Looking“ und „Life Worth Remembering“. Mit den Balladen kann ich nicht so wirklich viel anfangen, was aber gerade bei der Art von Songs eher eine subjektive und stimmungsabhängige Einschätzung ist.
Fazit: Melodic Rock mit tollen Melodien, Songs die sofort hängen bleiben und einen bereits beim zweiten Durchlauf zum mit pfeifen oder mit singen animieren. Die tolle und abwechslungsreiche Stimme von KELLY KEAGY tut ihr Übriges. Für Melodic Rock Fans ein Pflichtkauf.
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out