Stil (Spielzeit): Crossover (39:23)
Label/Vertrieb (VÖ): GUN Records/Sony BMG (01.12.06)
Bewertung: 4,5/10
Link: http://www.guanoapes.org
Hier wurde aber mal ordentlich bei den Crossover Königen GUANO APES der Keller ausgemistet. Gefunden wurden Demos, die bis ins Jahr 1994 zurückreichen, wobei man aber direkt anmerken muss, dass man diesen Zustand auch durchaus hört, denn von der Soundqualität kommt diese Veröffentlichung über den Demostatus nicht hinaus. Ob sich eine Band, die inzwischen über zwei Millionen Alben abgesetzt und immerhin mehrere Gold, sowie eine Platinauszeichnung an der Wand hängen hat, das antun muss, wage ich zu bezweifeln. Für die Die Hard Fans von GUANO APES ist diese Scheibe bestimmt ein Leckerbissen, und ich denke, genau als solches ist es auch gemeint, denn als Abzocke nach der Auflösung geht dieses Album echt nicht durch.
„The Lost (T)Apes“ beinhaltet zum Beispiel die ursprünglichen Versionen von „Open Your Eyes“, „Maria“ und „Rain“, wobei es wirklich interessant ist zu vergleichen, wie sich die Songs dann hinterher tatsächlich angehört haben. Damit hört es für den normalen Musikfan aber auch schon auf, denn die unveröffentlichten Demos, die man sonst auf „The Lost Tapes“ findet, machen nicht so wirklich Spaß. Die Band wird schon gewusst haben, warum diese Nummern nie einen Platz auf den nachfolgenden Alben gefunden haben.
Auch wenn diese Stücke nicht mit dem ansonsten gewohnten hohen Niveau der regulär veröffentlichten Alben mithalten können, sind es doch unverkennbar GUANO APES. Aufgenommen wurden diese Demos größtenteils von Fabio Trentini, der die Band lange begleitete, und unter anderem für die Produktion des letzten Studio Gold Albums „Walking On A Thin Line“ verantwortlich war.
Dieses Release gibt es auch als Doppel-CD mit dem Titel „The Best & The Lost (T)Apes“. Für alle diejenigen, die das Best Of Album „Planet Of The Apes“ nicht besitzen, wäre diese nur unwesentlich teurere Variante die bessere Wahl, da man hier zumindest eine, vom Sound her gesehen, qualitativ hochwertige Scheibe erhält.
Fazit: Ein Pflichtkauf für die Die-Hard Fan Fraktion der Band, da man sich in diesem Fall eine solche Veröffentlichung tatsächlich nicht entgehen lassen sollte. Für diejenigen, die GUANO APES „nur“ aus den Charts oder von diversen VIVA Comet oder MTV Music Award Verleihungen kennen, kann ich nur abraten, sich das Teil zuzulegen. Alleine schon wegen der minderwertigen Tonqualität wird die Enttäuschung eventuell hinterher groß sein.
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out