Phazer - Kismet

phazer_kismet

Stil (Spielzeit):
Modern Ami-Rock aus Portugal (47:35)
Label/Vertrieb (VÖ): Ranging Planet/ Raising Legends (01.07.10)
Bewertung: 5/10
Link: Offizielle Bandseite

Was die Datenbankpflege bei iTunes angeht, war ich ja schon immer etwas skeptisch. Auch hier, bei PHAZERs Debütplatte, macht der allwissende iStore aus "Fear Itself" ganz entspannt "Feat Itself". Da kann man dann lange interpretieren, was die Herren damit gemeint haben. Nobody's perfect.

Die Portugiesen sind nach ihrer Veröffentlichung der "Revelations" EP große Hengste in der Undergroundszene ihrer Lande. Nun hat man die erste Langrille vollendet, die den Namen "Kismet" trägt. Rock'n'Roll bester Sorte soll es sein. Tatsächlich eröffnet "Wake Me" amerikanischer, als ich es erwartet hätte. Gil Neto hat so einiges auf der 6-Saiter zu bieten, was er auch amtlich beweist. "War of Shouts" stampft in trockenem Midtempo um die Ecke und kitzelt bei mir eine Erinnerung klar zu Tage: GODSMACK. Hart und melodisch brettert der Mix durch die Boxen, Mirandas Stimme bietet breite Variationen zwischen hochstarker Männerinbrunst à la STONE SOUR, und richtig tiefem Basslinien. So ziemlich jeder Song wird von einem Rock'n'Roll-Solo geschmückt, ohne dabei ins Lächerliche abzudriften. "Serious Killer" schaukelt sich zum ersten größeren Anspieltipp hoch.

Und hör her, die Kurve geht weiter. "#" (sprich "Raute") schüsselt ziemlich harte Strophen vom Band, um im Refrain brav die Sonne aufgehen zu lassen. Schick. Durchschnitt auf "Kismet" bilden solide Modern-Rock-Songs wie "Black Suit Zombie", "The Unknown" oder auch "Stay From Them", der ganz viel Sack in der Hose hat und den Kopf allein zum Schwingen bringt. Gehört wurde das alles schon deutlich mehr als einmal. Schlechter bewertet wird es dadurch nicht. Nur haut es den Gerne-Hörer nicht von den Socken.

Mit "And Then It All Began" und "Rebel" bewegen sich zwei wirklich schöne Balladen auf der Platte. Dabei kommt Erstgenannter komplett ohne Gesang aus, und auch der Widerstandskämpfer erklingt durch ein ranziges Mono-Radio, was dem Song viel Charakter gibt und ihn zu einem weiteren Anspieltipp macht. Überraschung bildet der Titelsong der Langrille, eröffnet er mit orientalischem Halbtongesang und cleaner Gitarre, um als Gesamtpaket dann richtig los zu ballern. Auch hier ist der Bezug zum Paten GODSMACK klar auszumachen. Alles in allem also eine solide Platte, dessen Idee ruhig um einiges eigenständiger hätte werden können.