Gingerpig - Ways Of The Gingerpig

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Stil (Spielzeit): Seventies-lastiger Rock (44:46)
Label/Vertrieb (VÖ): Suburban Records/Soulfood (06.05.11)
Bewertung: 7/10
Link: www.myspace.com/gingerpigrock

Boudewijn Bonebakker, ehemaliger GOREFEST-Gitarrist, legt mit seinem Projekt GINGERPIG eine ziemliche Kehrtwende an den Tag und präsentiert mit "Ways Of The Gingerpig" ein Album mit acht Songs, die überhaupt nichts mit Death Metal zu tun haben, sondern den Hard- und Bluesrock der Siebziger wieder aufleben lassen.

In seiner Vision umgibt sich Bonebakker, der natürlich selbst in die Saiten greift und singt, mit Musikern legendärer Bands und Künstlern wie Frank Zappa (im Drum-Bereich), THE WHO (Bass) und entweder Jon Lord oder Keith Emerson für die Keyboards. Die richtigen Männer für seine Vorstellung hat der Niederländer in Sytse Roelevink, Jarno van Es und Maarten Poiters gefunden. Ganz nach seiner Vision klingen GINGERPIG stark Seventies-beeinflusst, so zum Beispiel im entspannten Refrain von "Pipedream", bei dem kraftvollen Rocker "Indefinite Muddle Of Conspiracies" oder dem Spacerock-Epic "Dimlighted Hearts" mit psychedelischen Elementen und schönem Refrain, der nach einem Break in einen entspannten Instrumentalteil führt. Der Titeltrack ist ebenfalls ein kurzes, von starkem Jam-Feeling durchzogenes Instrumental, während "Undefined Call" mit einem völlig gestörten Ende verwirrt. Mit "Joe Cool (The Fool)" und dem abwechslungsreichen, flotten Rocksong "Blind To Reason" wird man standesgemäß aus einem niveauvollen, bluesig und funkig angehauchten Rockalbum der alten Schule entlassen.

Ebenfalls stark an die Siebziger erinnert der Aufnahmeprozess von "Ways Of The Gingerpig". Außer den Vocals wurden alle Instrumente live und selbstredend analog aufgenommen und von Pieter Kloos produziert, der der Scheibe einen warmen Klang bescherte. Die Musiker sind versiert und arbeiten hochprofessionell, und neben schnellen Gitarrensoli steuert Bonebakker auch reihenweise funkige Gitarren und schön satte Riffs bei. Außerdem hat der Gitarrenheld die Songs mit Feeling und erdiger Stimme eingesungen. Die Keyboards spielen im Gesamtsound der Band selbstverständlich keine untergeordnete Rolle, den Hammond-Orgeln kommt eine zentrale Bedeutung zu, was die Scheibe aber nie altmodisch oder verstaubt klingen lässt.

"Ways Of The Gingerpig" präsentiert den ehemaligen GOREFEST-Gitarristen in völlig neuer Umgebung, ist voll von Siebziger-Zitaten, mit guten Songs gespickt und ein sehr gut hörbares Rockalbum, mit dem aufgeschlossene Rockfans (neben Spacerock gibt's auch abgedreht-jazzige Passagen) glücklich werden dürften. Überraschend gut!
Chrischi

Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten

Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...