Geschrieben von Kat Donnerstag, 13 November 2008 08:49
Kneipenterroristen - Die Ersten Werden Die Letzten Sein
Stil (Spielzeit): Deutscher Straßenrock
Label/Vertrieb (VÖ): ruderecords/indevent (14.11.2008)
Bewertung: 8,5/10
Link: http://www.kneipenterroristen.org
"Die Ersten Werden Die Letzten Sein" behaupten die KNEIPENTERRORISTEN aus dem nicht ganz so beschaulichen Hamburg. Kann man sehen wie man will, in ihrer Stammkneipe sind sie jedenfalls meistens die Letzten die den Laden verlassen.
Das merkt man ihrem neuen Album aber grösstenteils nicht an. In schönster Tradition folgen zwölf Songs der Band, wegen der sich die vier Herren vor Jahren zusammentaten, den BÖHSEN ONKELZ. Immer öfter wurden im Laufe der zahlreichen Auftritte auch eigene Songs gefordert und hier sind sie erneut. "Des Wahnsinns Fette Beute" kommt als dicker Heavy-Song daher, während "Geld Verdirbt Die Welt" direkt mal politisch wird. Die Straßenattitüde der frühen Onkelz geht wie ein roter Faden durch das Album, allgemein ist der Tonfall aber ein wenig düsterer als beim Vorgänger. Bei "Mein Letztes Bier" wird es sogar ruhig, wenn auch augenzwinkernd.
Musikalisch haben sie aber dazugewonnen. Die Gitarrenarbeit von Martin Christian, der auch bei PARAGON spielt, ist beachtlich. Das ist auch gut so, auf Dauer ist nämlich das Gegröhle von Jörn Rüter zu flach. Mei, so ab und an mal jedenfalls zwei Noten zu singen wird doch wohl gehen. Wobei…gesungen hat er ja noch nie wirklich. Live stört es auch nicht, aber dem Album würde ein wenig mehr Abwechslung in der Stimmmelodie gut tun. Produziert wurde das Schätzchen wieder von Eike Freese und auch hier hat er sehr gute Arbeit geleistet. Eine limitierte Ausgabe mit Bonus-DVD wird ebenfalls erhältlich sein, da sind Interviews, Live-Mitschnitte und mit Sicherheit das eine oder andere an witzigen Albernheiten zu sehen. Für alte BÖ-Fans und neue Kneipi-Lover ist "Die Ersten Werden Die Letzten Sein" mit ganz großer Sicherheit kein Fehlgriff. Für Leute die auf Straßenrotzrock mit Attitüde stehen auch nicht. Kann man sich durchaus geben. Kleiner Tipp zum Schluss: Am 15.11. feiern die Jungs Releaseparty im NightLight auf St. Pauli mit viel Bier zu selbstaufgelegter Musik. Könnte spassig werden