Skansis - Take Your Chance




Stil (Spielzeit): Melodic Hard Rock (47:35)

Label/Vertrieb (VÖ): Escape Music / Point Music (23.07.07)

Bewertung: 8,5/10

Link: http://www.skansis.ch

SKANSIS kommen aus der Schweiz und haben sich dem melodiösen Hard Rock verschrieben. Die Band, die sich aus Sänger Reto Reist, den Gitarristen Daniel Joss und Beat Heiniger, dem Bassisten Pfister Menz und dem Drummer Matthias Hagemann zusammensetzt, gibt es zwar schon seit fünf Jahren, trotzdem stellt „Take Your Chance“ ihr Debüt dar. 
Wenn man überhaupt Vergleiche anstellen sollte, dann gehen SKANSIS ungefähr in Richtung der frühen GOTTHARD, als diese auch noch laut und roh rockten, unverbraucht waren und noch nicht ganz so sehr auf Verkaufszahlen und Radioairplay schielten. Sie als die neuen GOTTHARD zu bezeichnen, wäre allerdings unfair, denn dafür haben die fünf Schweizer viel zu viel Eigenständigkeit. 

Die Richtung geben sie bereits mit dem ersten Track „Is That Enough“ vor, der neben allen Hard Rock Attributen auch noch einen unglaublichen Widererkennungswert besitzt. 
Dies gilt übrigens für alle Songs des Albums, das vor Ohrwürmern nur so strotzt, trotzdem aber unglaublich frisch klingt. „Will You Be There“ besticht neben den erwähnten Trademarks durch tolle Breaks und einen mördermäßigen Groove, der es einem schwer macht, ruhig sitzen zu bleiben. 
„All I Care“ wird von einem sägenden Gitarrenriff dominiert und klingt ziemlich modern, bleibt vor allem vom Refrain her auch sofort hängen. Wie man klassischen Hard Rock in die heutige Zeit transportieren kann, ohne dabei altbacken, langweilig oder angestaubt zu klingen, zeigen SKANSIS mit „Changed My Mind“. Ruhiger, aber nicht schnulzig, geht es mit „Justice“ weiter, und zeigt die Band von ihrer gefühlvolleren Seite, und Sänger Reto zeigt hier die ganze Bandbreite seiner Stimme, die sich wirklich hinter den Stimmen der Szene-Größen nicht verstecken muss. 
„Dangermind“ ist dann einer der schnellsten Tracks des Albums, klingt am Anfang fast schon etwas punkig, findet aber schnell seinen Weg zurück zum Hard Rock und rockt einfach nur genial nach vorne. Der Titeltrack „Take Your Chance“ stampft dann wieder ordentlich aus den Boxen, so wie man das bis hier her dann ja schon gewohnt ist. 

Das Tempo nehmen sie dann noch mal bei „Never Let You Go“ heraus. Die Vermutung, dass es sich hierbei auf Grund des Titels um eine reinrassige Ballade handelt, bestätigt sich eigentlich nicht, denn im Refrain rocken die Schweizer wieder, dass kein Auge trocken bleibt. 
Nachdem SKANSIS mit „Where Nobody Cries“ und „Heaven Tonight“ noch mal alle ihre Trümpfe in Sachen melodischen Hard Rock ziehen, beschließt das wunderschöne „Lay Your Hands On Me“, welches als Ballade starten, zum Schluß aber wieder volle Fahrt aufnimmt, ein Debüt Album, dass mehr als nur eine Duftmarke hinterlassen hat. 

Fazit: Wer auf guten, alten Hard Rock steht, der zeitgemäß verpackt und toll produziert ist, ist zum Kauf förmlich verpflichtet. Ich zumindest lehn mich jetzt erstmal zurück, und gönn mir noch einen Durchlauf der zwölf Songs…mindestens. Für ein Debüt ist "Take Your Chance" schon fast zu gut. 
Aber Ehre, wem Ehre gebührt, und so ziehe ich meinen Hut vor den Eidgenossen.
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out