Stil (Spielzeit): dreckiger, schwerer Rock (34:47)
Label/Vertrieb (VÖ): Albert Productions (2007)
Bewertung: 8/10
Link: http://www.texperkins.net
http://www.myspace.com/beastsofbourbon
Die Australier von THE BEASTS OF BOURBON gibt es schon seit fast 23 Jahre. Allerdings schoben sie die letzten neun Jahre eine Pause ein, die nötig wurde, da man sich Ende 1997 so sehr auf die Nüsse ging, dass es sogar zu handgreiflichen Auseinandersetzungen innerhalb der Band kam.
Unterbrochen wurde die kleine Auszeit nur durch zwei Gigs im Jahre 2003, bei denen auch das Live Album "Low Life" mitgeschnitten wurde.
Die Pause hat ihnen aber anscheinend nicht geschadet, denn an ihrem rauen Rock der wie eine Mischung aus den STONES und AC/DC klingt, hat sich nicht viel geändert. Auch ihrer unkonventionellen Art, Alben einzuspielen, sind sie sich treu geblieben, und so brauchten sie auch diesmal für die zehn Tracks von „Little Animal“, sage und schreiben nur drei Tage.
Für die Recordings und den Mix, wohlgemerkt. Und diese Spontanität hört man auch aus jeder Note heraus.
Logisch, dass Tex Perkins, der auch noch bei THE CRUEL SEA singt, Spencer P. Jones, Brian Hooper, Tony Pola und Charlie Owens die Scheibe Live eingespielt haben. Zu mehr war ja auch kaum Zeit.
Bis auf den Titelsong „Little Animal“ und „Sleepwalker“, die im Midtempobereich angesiedelt sind, und der Ballade „New Day Of The Dead“, sind die restlichen Songs allesamt zügige Rocker, die von dreckigen Gitarre und der whiskey-geschwängerten Stimme von Tex Perkins dominiert werden.
Die Spielzeit der einzelnen Songs ist relativ kurz, aber Songs wie „I Don’t Care About Nothing At All“, „I Told You So“ oder „The Beast I Came To Be“ kommen sofort auf den Punkt, ohne Schnörkel, sind unpoliert und rau, und würden sich mit aufgeblähtem Ballast nicht annähernd so authentisch anhören, wie sie es hier tun.
Mir haben eigentlich alle Songs ohne Ausnahme ziemlich gut gefallen, aber besonders sind das groovige „I Don’t Care About Nothing Anymore“, welches übrigens mit einem ziemlich coolen Gitarrensolo verfeinert wurde, das stampfende „Master And Slave“, sowie das vor Ironie strotzende „Thanks“ gefallen.
„Little Animals“ ist eine Scheibe, die man sich klasse mit Freunden bei ein paar Bier anhören kann, bei der ein paar Bier wahrscheinlich ein MUSS sind. Nicht, weil man das Album sonst nicht ertragen könnte, sondern weil es einen einfach dazu einlädt. Was THE BEASTS OF BOURBON aber auf alle Fälle auch geschafft haben, ist es mich für ihren Backkatalog zu interessieren, der mit dem aktuellen Album bereits neun Alben enthält.
Wer auf dreckige Gitarren und räudigen Gesang steht, wer unpolierten Rock mit Ecken und Kanten mag, und wer auf Songs steht, die nicht künstlich aufgebläht wurden, sondern ohne Umschweife auf den Punkt kommen, sollte nicht lange überlegen, sondern losgehen und die Scheibe kaufen
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out