Soul Doctor - Blood Runs Cold




Stil (Spielzeit): Hard Rock (56:58)

Label/Vertrieb (VÖ): Metal Heaven / Soulfood Music (29.09.07)

Bewertung: 9/10

Link: http://www.souldoctorrocks.com

Bereits 1986 lernten sich Sänger Tommy Heart und Gitarrist Chris Lyne kennen, und fanden schnell einen gemeinsamen musikalischen Nenner, die in einer echten Freundschaft und der Band HEARTLYNE zum Ausdruck kam, mit der sie Mitte der Achtziger erfolgreich erstmals auf sich aufmerksam machten. 
Trotzdem trennten sich ihre Wege, und Tommy Heart veröffentlichte Alben mit V2 und ZENO, bevor er 1990 Mitbegründer der sehr erfolgreichen, in Hannover ansässigen Band FAIR WARNING wurde, mit welcher er mit Szene Größen wie den SCORPIONS, MSG, SAGA oder auch RAINBOW auf Tour ging. 
Der Kontakt zu Chris Lyne riss jedoch nie ab, und Ende der Neunziger beschlossen die Beiden dann, die Band SOUL DOCTOR aus der Taufe zu heben, um damit ihre frisch geschriebenen Songs, die zu ihren anderen Bands und Projekten nicht 100% passten, zu veröffentlichen. 

Nach dem Debüt „Soul Doctor“ (2001), dem Nachfolger „Systems Go Wild“ (2002) und dem immer kritischen dritten Album „For A Fistful Of Dollars“ (2005), legen sie jetzt mit „Blood Runs Cold“ ein mächtiges Pfund nach. 
Vor allem Lynes Gitarrensound sorgt dabei für Querverweise auf die einstigen Hard Rock Größen wie THIN LIZZY, LED ZEPPELIN oder auch BAD COMPANY. Tommy Hearts Gesang kommt bei SOUL DOCTOR auch wesentlich rauer und direkter rüber, als es zum Beispiel bei FAIR WARNING der Fall war, wo er zwar auch genial singt, aber gelegentlich etwas überproduziert rüberkommt. 
„Blood Runs Cold“ ist Hard Rock pur, zehn Songs die vor Spielfreude und intelligentem Songwriting nur so strotzen, und jeder Song für sich eine ganz besondere Stimmung hervorruft, dass Album aber auch als Ganzes einfach nur heftig in den Arsch tritt. 

Dabei vermeiden es Chris Lyne, Tommy Heart, Jogy Rautenberg und Michael Wolpers gekonnt, sich zu wiederholen. Und neben den eben bereits erwähnten Pluspunkten ist der Abwechslungsreichtum dieses Albums sein allergrößtes Plus. Die Abgehnummer „Blood Runs Cold“, das stampfende „Temptation“, das akustisch beginnende „Laugh In The Face Of Danger“, oder die gefühlvolle Ballade „Justine“, hier wird auf einem Album die ganze Palette des Hard Rock zelebriert. 
Und auch wenn sich SOUL DOCTOR als absolut eingespielte Einheit präsentieren, kann man nicht von der Hand weisen, dass Tommy Hearts vielseitige Stimme, und dass geniale Gitarrenspiel von Chris Lyne „Blood Runs Cold“ ihren ganz eigenen Stempel aufdrücken. 

Anspieltipps von mir sind der Titelsong „Blood Runs Cold“, der nicht nur abgeht wie ein Wurfpfeil, sondern auch ohne Ende Ohrwurmcharakter besitzt, „Revolution“, dass mit Pianoklängen relativ entspannt losgeht, dann aber förmlich explodiert, und „The Ocean“, bei dessen Groove wahrscheinlich niemand seine Füße still halten kann. 
Und wer das Glück hat, noch eine Version der limitierten Erstausgabe in die Finger zu bekommen, kann sich über ein megageiles, fast zehn minütiges LED ZEPPELIN Medley freuen, dass einem förmlich die Tränen in die Augen treibt. 

Für mich ist "Blood Runs Cold" neben GREAT WHITE’s „Back To The Rhythm“ eines der Hard Rock Highlights 2007.
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out