Serpentine - Living And Dying In High Definition

Serpentine - Living And Dying

Stil (Spielzeit):
Hard Rock (49:50)
Label / Vertrieb (V.Ö.): AOR Heaven / Soulfood Music (26.08.2011)
Bewertung: 8/10

http://www.myspace.com/planetserpentine

Bereits mit ihrem Vorgänger- und Debütalbum „A Touch Of Heaven" konnten die eigentlich in Wales beheimateten SERPENTINE ordentlich punkten, woran TNT Sänger Tony Mills mit Sicherheit den größten Anteil hatte, der auch auf „Living And Dying In High Definition" mit seinem Goldkehlchen das Album veredelt.
Zusammen mit Bassist Gareth Vanstone, Keyboarder Gareth David Noon, und Gitarrist Christopher Gould wurden in den M2 Studios in Wolverhampton zehn Melodic Hard Rock Songs eingespielt, die sich hinter den Songs des Debüts und denen anderer Bands dieses Genre nicht verstecken brauchen.

Der Opener „Deep Down (There's A Price For Love)" klingt vom Titel her nach Ballade, ist es aber nicht, denn der Song knallt nach einem melodischen Intro ordentlich los. Tony Mills Stimme ist über jeden Zweifel erhaben, und auch Gitarrist Christopher Gould darf direkt mal zeigen, was er so drauf hat. Gelungener Einstieg. „Philadelphia" ist ebenfalls ein Song dieser Machart, unterlegt mit einem fetten Riff ist auch hier alles auf Tony Vocal-Lines zugeschnitten, was auch für das folgende „Dreamer" gilt. Aber das erwartet man ja auch, wenn man ein Album hört, auf dem ein so außergewöhnlicher Sänger mit am Start ist.
„Love Is Blue" geht langsam los, die Band steigert aber das Tempo im Verlauf des Songs, und wieder kann Christopher mit einem schönen Solo punkten. Die Befürchtung, dass „Where Do We Go From Here" dann die unvermeidliche Ballade darstellt, bewahrheitet sich nach dem balladesken Intro zum Glück nicht, denn der Song ist eine vom Melodiebogen her schöner Midtempo Song, bei dem mir persönlich die Keyboards zu dominant sind.

Ein Highlight des Albums ist dann der wirklich fette Rocker „Cry", der sich zumindest bei mir bereits beim ersten Durchlauf festgefressen hat. „Auch mit „Best Days Of Our Lives" führen einen SERPENTINE zunächst aufs Glatteis, denn nach dem ruhigen Intro mutiert auch dieser Song zum schönen Rocker, bei dem mit den Tempi schön variiert wird.
Ordentlich zur Sache geht es dann wieder bei „Heartbreak Town", und langsam beschleicht mich das Hochgefühl, das SERPENTINE auf „Living And Dying In High Definition" offensichtlich ganz ohne Ballade auskommen. „Nuremberg" besticht dann wieder als SERPENTINE-typische Rocknummer, bei der der Refrain mal wieder mächtig auf dem Ohrwurm reitet. „Forgotten Heroes" könnte dann auch durchaus auf einem TNT Album durchgehen, und schließt ein starkes Album würdig ab.

Fazit: Wer weiß, wie man SERPENTINE ohne Tony Mills einschätzen würde, aber mit ihm sind sie zumindest eine Macht. Die Songs gehen gut ins Ohr und klingen frisch und rockig. Die Keyboards wurden zum Glück so weit zurück gefahren, dass die Gitarrenparts deutlich dominieren, was gerade in diesem Genre ja leider nicht immer der Fall ist. Fans des gehobenen Melodic Rock sollten mit „Living And Dying In High Definition" auf alle Fälle ihre Sammlung erweitern.
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out