Stil (Spielzeit): Sleaze/Glam Rock (35:09)
Label / Vertrieb (V.Ö.): AOR Heaven / Soulfood Music (27.07.2011)
Bewertung: 7/10
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BAI BANG sind in der Sleaze/Glam Rock Szene keine Unbekannten, den die Schweden treiben bereits seit den späten Achtzigern ihr Unwesen, und haben in der Zeit inkl. eines „Best-Of"-Albums bereits sechs Scheiben auf den Markt gebracht. In der Besetzung Johnny Benson (drums), Diddi Kastenholt (vocals), Pelle Eliaz (guitars) und Joacim Sandin (bass) haben die Jungens, die auch schon im legendären Whisky A GoGo in Los Angeles aufgetreten sind, jetzt zum siebten Streich ausgeholt.
Zehn Songs wurden für das aktuelle Album eingespielt, bei denen der Schwerpunkt offensichtlich diesmal mehr auf eingängigen Melodien liegen, wie man zum Beispiel am Titeltrack „Livin' My Dream" oder an „Come On" –die ich auch beide als Anspieltipps nennen würde- erkennen kann. Die Songs fressen sich von der Melodie her in die Gehörgänge und finden den Ausgang nicht mehr, was sie zu absoluten Ohrwürmern macht.
Pelle haut beim Titeltrack ganz nebenbei auch noch ein fantastisches Gitarrensolo raus. Das hier keine Newbies am Start sind, hört man in jeder Sekunde des Albums, denn die Schweden schaffen es geschickt, ihr Songwriting zwar eingängig und melodiebetont zu gestalten, aber niemals die dreckigen Grundsvibes des Sleazerock aus den Augen zu verlieren.
„Rock On" mit seinen stampfenden Beats macht dabei keine Ausnahme, auch wenn es hier etwas ruhiger von statten geht. „Stay" und das etwas schnulzige „Gonna Have It All" fallen qualitativ ein bisschen ab, ohne wirklich schwach zu sein. Gut das die Band danach mit den wuchtigen „Tonight" und „Rock It" wieder in die Spur zurück findet. „Die For You" gefällt mir persönlich nur im Refrain, der Rest des Songs klingt irgendwie nach schlechten DEF LEPPARD. „Put On Her Dress" schließt das Album dann wieder so ab, wie man es bei den meisten Songs der Scheibe gewohnt war. Melodiös, rockig, dreckig und rotzig.
Fazit: BAI BANG setzen mit „Livin' My Dream" ein Ausrufezeichen und machen deutlich, das mit ihnen weiterhin zu rechnen ist. Ohne Schnörkel kommen die Schweden direkt auf den Punkt, auch wenn sie vielleicht nicht mehr ganz so wild loslegen wie ihre zum Teil erheblich jüngeren Mitbewerber und Landsleute, die der Sleaze und Glamrock Szene in den letzten Jahren ein unerwartetes Revival beschert haben.
Dafür legen BAI BANG mehr Wert auf ausgereiftes Songwriting und Melodien, die sich in den Gehörgängen festsetzen, Mitsingpotential für anstehende Liveshows inklusive. Einziges Manko der Scheibe: Die kurze Spielzeit von nur 35 Minuten. Wenn die Songs schon relativ kurz sind, hätte man ja vielleicht den ein oder anderen Track mehr einspielen können.
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out