Stil (Spielzeit): Blues (Hard) Rock (76:48)
Label/Vertrieb (VÖ): Edel Records / Edel (23.11.07)
Bewertung: 9/10
Link: http://www.glennhughes.com
GLENN HUGHES trägt nicht umsonst den Titel “The Voice Of Rock”, und Paul McCartney, der ihn einst als den weißen STEVIE WONDER bezeichnete, lag auch nicht unbedingt falsch.
Denn egal, ob es auf seinen Soloalben, oder seine Veröffentlichungen mit DEEP PURPLE oder TRAPEZE waren, oder die unzäligen Projekte, an denen er mitwirkte, von diesem Ausnahmesänger kann man immer Spektakuläres erwarten.
So verhält es auch auf dieser Live CD, die am 17.06.2006 in dem berühmten Club „The Basement“ in Sydney / Australien aufgenommen wurde. Nicht nur, weil es sich um seinen ersten Solo Auftritt in Down Under geht, sondern weil es sich hier um ein „Unplugged“ Album handelt, was alleine diese ganze Veranstaltung schon zu einem Highlight macht.
Und wenn ich mir dann auch noch die Trackliste ansehe, fällt mir erst Recht die Kinnlade runter, denn neben seinen eigenen Songs spielt er mit seinen Mitmusiker Lachlan Doley (additional vocals), JJ March (guitars, keybords) und Jim Barnes (guest vocals) auch Songs aus seiner DEEP PURPLE Zeit. „Mistreated“, „This Time Around“, „You Keep On Moving“ oder „Gettin’ Tighter“ unplugged und mit einer four pieces string section zu hören, zeigt einem diese Klassiker in einem ganz anderen Licht.
Alleine die fast 10 minütige Interpretation von „Mistreated“ hat mich total begeistert, und würde für mich alleine schon reichen, dieses Album zu erwerben.
Auch der MOODY BLUES Klassiker „Nights In White Satin“ kommt richtig gut, ebenso wie ein Gänsehautverdächtiges „Whiter Shade Of Pale“.
Stimmlich könnte man fast meinen, dass GLENN HUGHES auf dem Höhepunkt seiner Karriere angekommen ist, denn er kommt so klar, so natürlich, und trotz der akustischen Darbietung mit so viel Power rüber, dass es eine wahre Freude ist.
Ebenfalls sympathisch, dass er wirklich in einer absolut abgespeckten Besetzung spielt, und nicht den Fehler macht, wie so manche andere Künstler, ein solches Unplugged Projekt total zu überladen. Gitarre, Keybords, Bass. That’s it. Nicht einmal Drums oder Percussion Instrumente werde eingesetzt.
Und auch wenn ich sonst gelegentlich das fehlende Live-Feeling bei Veröffentlichungen anprangere, genau bei diesem Album wäre jede Publikumsreaktion während den Songs eine Schande. Und genauso verhält es sich glücklicherweise auch, denn die Zuschauer scheinen wie gebannt an GLENN HUGHES Lippen zu hängen, und feiern ihn erst zwischen den Songs ab.
Sehr gediegen und absolut passend.
Fazit: Wer die Stimme von GLENN HUGHES mag, der findet in „Live In Australia“ ein absolutes Highlight, bei dem man viele Überraschungen erleben kann, wenn man sich dem Album richtig öffnet.
Das können nicht viele Entertainer heutzutage von sich behaupten, und daher trägt GLENN HUGHES den Titel „The Voice Of Rock“ auch heute noch absolut zu Recht.
Tracklist:
#01 – Coast To Coast
#02 – I Found A Woman
#03 – This Time Around
#04 – Nights In White Satin
#05 – Last Mistake
#06 – Frail
#07 – The Divine
#08 – This Is How I Feel
#09 – Whiter Shade Of Pale
#10 – Mistreated
#11 – Soul Mover
#12 – Gettin’ Tighter
#13 – You Keep On Moving
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out