Stil (Spielzeit): Rock (54:37)
Label / Vertrieb (V.Ö.): earMusic / Edel (08.07.2011)
Bewertung: 8,5/10
http://www.rogerglover.com
Roger Glover hat den größten Teil seiner musikalischen Karriere im Line Up von DEEP PURPLE verbracht und dürfte vielen auch eher von dort her ein Begriff sein. Aber neben seiner Tätigkeit in dieser Band hat sich Roger Glover auch als Produzent (u.a. JUDAS PRIEST, MICHAEL SCHENKER, NAZARETH, RORY GALLAGHER) einen sehr guten Namen gemacht und auch als Solokünstler schon einige beeindruckende Werke veröffentlicht („The Butterfly Ball" – 1974; „Elements" – 1978; „Mask" – 1984 und „Snapshot" – 2002).
Diese Tradition führt er jetzt mit „If Life Was Easy" fort, für das der mittlerweile 66jährige gebürtige Waliser 16 Titel eingespielt hat.
Bereits der Opener „Don't Look Now (Everthing Has Changed)" überrascht mit seinen Reggae-Vibes, mit denen ich jetzt nicht wirklich gerechnet hätte und die richtig gut rüberkommen. Überhaupt kratzt ROGER GLOVER viele Stilrichtungen an, ist mal funkig, mal bluesig („Get Away"), oder verbindet Soul und Blues(„Moonlight"), um dann wieder die Rockkelle rauszuholen („Feel Like A King", „The Dream I Had"), um dann im nächsten Song („Staring At The Stars", „Set Your Imagination Free") gefühlvolle Stimmungen zu erzeugen.
Leichte Ska-Anleihen scheinen bei „The Car Won't Start" durch, was mich wie der Opener überrascht hat, aber seht schön verdeutlicht, dass ROGER GLOVER es wirklich drauf hat, auf vielen Hochzeiten zu tanzen, ohne sich dabei zu verzetteln.
Neben den vielen Gastmusikern, die ihn auf „If Life Was Easy" begleitet haben (u.a. Dan McCafferty und Pete Agnew (NAZARETH), Mickey Lee Soule (ELF), Randall Bramblett), finde ich die weiblichen backingvocals besonders bemerkenswert, weil sie 1. den Songs eine sehr gefühlvolle Stimmung verleihen, und 2. weil es sich hierbei um Rogers Tochter Gillian Glover handelt, die das musikalische Talent ihres Vaters ganz offensichtlich geerbt zu haben scheint. Das ihr Vater ihre eigene Karriere mit den Vocalparts auch etwas anschieben möchte, ist durchaus zu verstehen. Aber wer sie auf „Moonlight" oder „Set Your Imagination Free", bei denen sie die Leadvocals übernehmen darf, hört, wird mir zustimmen, dass sie nicht nur des Vitamin B wegen auf dem Album zu hören ist.
Fazit: ROGER GLOVER hat mit „If Life Was Easy" ein Album am Start, das an Vielschichtigkeit kaum zu übertreffen ist. Man hört viele Anleihen von DIRE STRAITS bis ZAPPA, nur eins hört man nicht: DEEP PURPLE. Und das ist meiner Meinung auch gut so. Auf „If Life Was Easy" wird die Spannung stets hochgehalten, weil man sich nie sicher sein kann, was als nächstes kommt. Neben der musikalischen Umsetzung machen auch die Lyrics Spaß, die nicht immer bierernst zu nehmen sind. Für die härtere Fraktion unter den Fans vielleicht nur bedingt geeignet, aber wer sehr gediegenen und abwechslungsreichen Rock hören möchte, ist mit diesem Album bestens bediehnt.
Hier das komplette Line-Up auf "If Life Was Easy:
Roger Glover - Vocals, Bass, Godin Fretless Bass, Guitar, Keyboards, Harmonica, Baglama, Percussion, Piano, Synthesizer, Strings, "Tin–Tone"-Guitars, Programming
Randall Bramblett - Vocals, Keyboards, Piano, Saxophone
Gillian Glover - Vocals
Joe Bonadio - Drums, Percussion, Electric Drill
Oz Noy - Guitars, Slide Guitar, Sita
Nicky Moroch - Guitar
Harvey Jones - Synthesizers
Eliot Denenberg - Drums, Guitar Atmosphere
Don Airey - Pianet
Sim Jones - Strings
Joe Mennonna - Horns
Dan McCafferty - Vocals
Pete Agnew - Vocals
Walther Galley - Vocals
Mickey Lee Soule - Vocals
Sahaj Ticotin - Vocals
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out