Distance Call - s/t

Distance Call_-_st

Stil (Spielzeit):
Hard Rock (51:57)
Label / Vertrieb (V.Ö.): Sound Guerilla / DA Music (07.10.2011)
Bewertung: 8/10

http://distancecall.de/

Der aus Dortmund stammende Gitarrist Robert Resinek gründete DISTANCE CALL im Jahre 2009 und machte sich sofort auf die Suche nach passenden Mitstreitern. In Korry Schadwell (vocals), sowie den Brüdern Jörn (drums) und Arno Kädtler (bass, backing vocals) fand er schnell seine Wunschbesetzung, mit denen er jetzt die 13 Tracks des selbstbetitelten Debütalbums einspielte.

Dass die Musiker alle keine Neulinge im Business sind, hört man dem Album sofort an, denn die Songs klingen vom Songwriting her wohldurchdacht und stimmig. Hier sind definitiv keine Anfänger am Werk.
Sängerin Korry Schadwell drückt den knackigen Hard Rock Songs mit ihrer rauchigen und rockigen Stimme unwillkürlich ihren Stempel auf, und sorgt für einen hohen Wiedererkennungswert von DISTANCE CALL.
Aber auch die Instrumental-Abteilung sorgt für Spaß in den Backen (und im Nacken), weil sie es schaffen, sich durch viele Tempi-Szenarien zu spielen, was dem Album in Sachen Abwechslung sehr gut tut. Egal ob sauschnell, mit fetten Doublebass Attacken wie bei „Ray Of Light" und „Thunderstorm", ob eingängige Rocker wie „Bricks", „Set Me On Fire" und „Paradise", stampfenden Brechern wie „Gambling" und „Prisoner Of The Past", oder dem balladesken „First Kiss", DISTANCE CALL geben meistens eine gute Figur ab. Auch Gitarrist Robert Resinek haut das ein oder andere brillante Solo raus, mit dem er sich hinter den Großen der Szene ebenfalls nicht verstecken braucht.

Einziger leichter Durchhänger ist für mich der Song „Way To Your Heart", weil der Titel im Vergleich zu den restlichen Songs nicht die gewohnte Durchschlagskraft besitzt, sich das Schlagzeug anhört wie ein Drumcomputer, der Song an sich etwas Achtziger-Jahre lastig klingt und mich die Stimme von Korry in manchen Passagen zu sehr an die von DORO erinnert. Aber ein schwächerer Song aus zwölf ist immer noch ein verdammt guter Schnitt. Da haben sich diverse etabliertere Bands schon mit mehr Durchhängern „geschmückt". Produktionstechnisch lässt das Album keine Wünsche offen, der Sound ist druckvoll, klar und perfekt abgemischt.

Anspieltipps sind für mich „Bricks", „Gambling" und „First Kiss", weil diese Songs Paradebeispiele für den vielseitigen Sound von DISTANCE CALL abgeben.

Fazit: DISTANCE CALL setzen mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum mehr als nur eine Duftmarke. Mit ihrer stimmgewaltigen Sängerin Korry Schadwell und dem intelligenten Songwriting stechen DISTANCE CALL positive aus der Masse der female fronted Hard Rock Bands hervor, weil sie nicht versuchen, die Platzhirsche in diesem Genre zu kopieren, sondern ihr eigenes Ding durchziehen. Und das kann sich durchaus hören lassen. Nach dem Album freue ich mich jetzt schon auf die Liveumsetzung.
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out

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