Nicke Borg - Homeland Chapter 2

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NICKE BORG ist hauptberuflich Sänger und Gründungsmitglied der BACKYARD BABIES. Mit "Homeland Chapter 1" veröffentlichte er bereits 2010 eine erste Solo-EP, der nun ein komplettes Album folgt – sinnigerweise und konsequent "Homeland Chapter 2" betitelt. Die Scheibe, hübsch aufgemacht mit ausklappbarem Digipack und einzelnen Textseiten statt Booklet, bietet 41 Minuten lang eine eingängige Mischung aus Rock, Singer/Songwriter und Country.

"Alone" und das für gute Laune sorgende "No Regrets" eignen sich für jede Countryparty, sind locker, melodisch und für BACKYARD BABIES-geübte Ohren vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig. Auch "The Young Ones" könnte sich im Soundtrack eines Films wie "Crazy Heart" gut machen. Mit "All Stars" findet sich ein wunderschönes Duett Borgs mit der mir unbekannten Sängerin Camela Leierth auf der CD. Die entspannte, bodenständige Ballade mit poppigem Refrain berührt das Herz, ebenso wie das melancholische, ruhige "Over And Out". Natürlich wird auf "Homeland Chapter 2" auch gerockt: Mit dem ein wenig an ruhigere BACKYARD BABIES erinnernden "Lovely Anna" (sehr eingängig), "Nowhereeverdevilland" oder "Father Of A Father" kommen auch flottere Nummern zum Zuge, die nicht (nur) nach Country und Songwriter-Kompositionen klingen.

Und dann wäre da noch der Höhepunkt der CD, nämlich der Opener. "Leaving Home" ist eine solch eingängige Power-Ballade mit seelenstreichelnder Wirkung, dass man sich wirklich zwingen muss, den Song nicht auf Dauer-Repeat zu stellen. Der dezente Einsatz von Streichern sorgt für zusätzliches Gefühl, der Song ist eine Blaupause für diese Art von Songs, gekrönt von einem kurzen, aber songdienlichen Solo, das in das perfekte Finale führt. Ganz klar: "Leaving Home" ist DER Hit auf "Homeland Chapter 2", massentauglich und trotzdem ehrlich.

Richtig hart oder verschwitzt rockig wird es auf "Homeland Chapter 2" zwar nicht, aber dafür gibt es ja die BACKYARD BABIES. Wer mal hören möchte, wie NICKE BORG sich solo macht und sich zusammen mit einigen Gastmusikern vor JOHNNY CASH, ELVIS PRESLEY oder den ROLLING STONES verbeugt, sollte sich die Scheibe auf den Einkaufszettel kritzeln. Radiotaugliche Hits (allen voran "Leaving Home") und gute, Country-angehauchte Nummern wechseln sich ab. NICKE BORG sorgt dafür, dass kein einziger Song weniger als "gut" ist, selbst wenn der Opener am hellsten und deutlichsten strahlt. Empfehlenswert!