Stil (Spielzeit): Garage Rock (45:32)
Label/Vertrieb (VÖ): Stag-o-lee / Indigo (11.02.11)
Bewertung: 6,5 /10
Fuzztones Homepage
Mittlerweile liegt schon die vierzehnte Scheibe der amerikanischen Garage Rock Band FUZZTONES vor. Ich muss diese Platte losgelöst von allen Vorgängern bewerten, da ich keine der dreizehn Vorgängerscheiben kenne.
Schon seit den 80er spielen die FUZZTONES konsequent auf ihren alten 60er Jahre Instrumenten, mittlerweile haben sie sich eigene Songs erschaffen und verlassen sich nicht mehr ausschließlich auf das Covern von alten Klassikern aus der guten alten „Love, Peace and Drugs" Zeit.
Das Motto der FUZZTONES und somit auch von „Preaching To The Perverted" heißt aber trotzdem nicht „die 60er sind tot" sondern eher „es leben die 60er!". Das CD Cover ist sehr ansprechend und macht sofort Lust, die Musik anzuhören.
„Preaching To The Perverted" ist wie Joint rauchen. Nach dem ersten Zug, bei der Platte also der Opener, steigt die gute Laune. Vergessene Sounds, die ja eigentlich gar nicht mal so schlecht waren, lassen einen die Arme ausbreiten und wild im Zimmer rumtanzen. Woodstock in meinem Wohnzimmer, juhu! Der zweite Song „Between The Lines" hält sogar einige doppeldeutige Drogenspäßchen bereit „You will find the truth, between the lines", der Refrain geht sofort ins Ohr. Wenn das so weitergeht, dann kann die Platte ganz schön Spaß machen. Mal was anderes und die abgehobenen, altmodischen Orgelsounds und die dreckigen Gitarren machen wirklich Spaß und lassen die gewünschte Stimmung aufkommen.
Sänger Rudi Protrudi klingt wie Eugene Hütz von GOGOL BORDELLO, nachdem dieser ein paar Englischstunden genommen und mit Kamillentee den Suff weggegurgelt hat. Stellenweise sind sogar Parallelen zu THE DOORS hörbar, generell hat der Sound einen schönen retro-psychedelischen Touch und die Produktion ist einwandfrei.
Wie aber auch beim Alkohol trinken und wohl auch beim Joint kommt irgendwann der Punkt, an dem man irgendwie nicht mehr lachen kann und die Luft raus ist. Bei den FUZZTONES ist das ungefähr ab „Don't Speak Ill Of The Dead" der Fall. Unvermittelt wird es plötzlich depressiv und ernüchternd. Nachdem man sich an den Sound gewöhnt hat, merkt man dass da eigentlich noch n bisschen mehr Variation fehlt und die 60er nicht ohne Grund in den letzten Jahren kein Revival hatten. Das Bein wippt nicht mehr mit, man starrt nur noch nach vorne und wartet bis die Platte endlich zu Ende ist. Und ich spreche nicht von einem Durchlauf, sondern von mehreren... jedes Mal mit dem gleichen Verlauf. Man kann also festhalten, dass die ersten ca. 70% der Platte Spaß machen und dann besser Schluss gewesen wäre.