Stil (Spielzeit): Melodischer Heavy Rock (53:01)
Label/Vertrieb (VÖ): Frontiers Records / Soulfood Music (25.01.08)
Bewertung: 7,5/10
Link: http://www.leverageband.com
Bereits mit ihrem Debüt Album “Tides” aus dem Jahr 2006 wirbelten die Finnen von LEVERAGE, vor allem noch in ihrem Heimatland, ordentlich Staub auf. Und bevor sie den ersten Song ihres Debüts live gespielt hatten, waren sie in den Charts in Finnland und hatten Airplay ohne Ende.
Ihr Sänger Pekka Heino, der nebenbei auch noch bei BROTHER FIRETRIBE singt, wurde sogar zum Sänger des Jahres gewählt. Also ziemlich viele Vorschusslorbeeren, was den Druck nicht gerade vermindert haben dürfte.
Allerdings kann man bei „Blind Fire“ den Druck nur in der sehr gelungenen Produktion hören, für die sich die Jungens um Gitarristen Tuomas Heikkinen und Torsti Spoof, zusammen mit Produzent Jari Mikkola ganze 2 ½ Monate Zeit ließen, was man den zehn Tracks tatsächlich auch anhören kann.
Als Einflüsse benennen die Musiker selber Bands wie RAINBOW, MASTERPLAN und HOUSE OF LORDS, aber meiner Meinung nach sind die größten Parallelen zu MAGNUM zu finden, und zwar nicht nur vom Gesang her, sondern auch von der musikalischen Umsetzung, was man besonders bei Songs wie „Stormchild“, der Halbballade „Don’t Touch The Sun“, oder auch „Mister Universe“ hören kann, denn diese beiden Songs könnten auch ohne Probleme auf einem MAGNUM Album bestehen, ohne das es wahrscheinlich jemandem auffallen würde.
LEVERAGE aber deswegen als reine Kopien abzutun würde den sechs Musikern aber Unrecht tun, denn neben den Ähnlichkeiten zu dem Stil von MAGNUM haben sie es durchaus geschafft, dem größten Teil der Songs ihren eigenen Stempel aufzudrücken, wobei sich dieser Stil immer irgendwo zwischen Bombast und epischen Hymnen einpegelt.
Was aber alle Songs gemeinsam haben, sind die sehr ausgefallenen und schönen Melodien, die glücklicherweise immer von den Gitarren dominiert werden. Die Keyboardeinsätze dienen nur zur Untermalung und drängen sich niemals in den Vordergrund, also genau so, wie es sein sollte.
Mir haben das sehr rockige „Run Down The Hills“, das hymnenhafte und im Midtempobereich angesiedelte „Heart Of Darkness“, sowie die epische Ballade „Learn To Live“ am besten gefallen, welches mich dann doch noch sehr an RAINBOW erinnert hat, und im Mittelteil von einem ganz starken und sehr gefühlvollen Gitarrensolo von Tuomas dominiert wird.
Fazit: Wer auf melodischen Hard Rock der Marke MAGNUM steht, kann wirklich blind zuschlagen. LEVERAGE werden mit „Blind Fire“ sicherlich viele neue Fans ansprechen.
Und wer dann noch Lust auf mehr bekommt, kann sich das Debüt „Tides“ auch direkt zulegen, denn die Scheibe, die es bislang nur in Finnland und Japan zu kaufen gab, wird über Frontiers Records demnächst in ganz Europa, mit zwei zusätzlichen Bonustracks veröffentlicht.
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out