Honey Blonde - All Engines Running

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Stil (Spielzeit): Rock / teilweise Grunge (33:44)
Label/Vertrieb (VÖ): Hartmann Blue Ink GmbH/ Delyxe-Music (Frühjahr 2012)
Bewertung: 6 /10


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HONEY BLONDE, eine junge, hoffnungsvolle Band aus dem Süden Deutschlands, machen auf ihrem Debüt „All Engines Running" schon beeindruckend viel richtig.

Die zehn Track starke Scheibe bietet einen interessanten Mix aus schon fast grungig anmutenden Klängen und modernem, melodischem (teilweise sogar Punk-) Rock an. Was mir schon beim ersten Song „Water" auffällt, ist der effektive Einsatz des Basses. Der Bassist drückt richtig fett ab und erfüllt seinen Teil der Rhythmusfraktion sehr gut, indem er dem Song einen stabilen Käfig gibt. Fluch und Segen gleichzeitig ist bei HONEY BLONDE der Gesang, in den ruhigen Passagen teilweise ganz grottig (Badenser und Englisch ist so ne Sache..., ich komme aus der Pfalz, von daher darf ich das sagen...), dafür ist der Gesang in den kratzigen und heftigeren Passagen sozusagen das Sahnehäubchen von HONEY BLONDE. Genau dieser Gesang hebt die Band nämlich über das Mittelmaß hinaus und gibt den Wiedererkennungs- und vor allem emotionalen Wert. Ich will jetzt nicht Sänger wie KURT COBAIN oder EDDIE VEDDER in den Raum werfen, hab ich aber jetzt schon getan...

Gerade dann, wenn die Band bei Songs wie „Plaster The Street", „Why Not" oder „Mirror", deutlich mitreißender und tanzbarer wird, reißt die Stimme in den Refrains die Songs sogar in Richtung Hit und sorgt für Authentizität. In solchen Momenten sind HONEY BLONDE perfekt, Band und Song sind eine Einheit und können deshalb problemlos überzeugen. Spielfreude und Dynamik sind dann deutlich herauszuhören und „All Engines Running" hat in diesen Momenten etwas von einer perfekten Jamsession. Es läuft einfach rund!

Nicht nur musikalisch versprühen Songs wie „Why Not" den nostalgischen Charme alter NIRVANA-Zeiten. Merke: Hier wird sich auf krächzigen, rauen und trotzdem melodischen Schreigesang und Backshoutings beschränkt, sollte die Band öfter machen. Auch der Schlagzeuger setzt hier durch trampelnde Beats und stampfende Akzente seine Marke.

Nicht umsonst können HONEY BLONDE schon regelmäßiges Airplay bei einigen Radiostationen, Finalteilnahmen in diversen Bandwettbewerben und eine anstehende kleine Tour im Schottland, England, Litauen und natürlich auch Deutschland vorweisen. Das Ergebnis in Form von „All Engines Running" lässt auf jeden Fall anerkennend aufhorchen, den Daumen nach oben heben und die Band setzt ein fettes Lebenszeichen ab. Für mich als Hörerin liegt die Stärke auf jeden Fall im Songwriting, das beherrschen HONEY BLONDE schon sehr gut. Negativ fallen mir die ruhigen Gesangspassagen auf und stellenweise fehlt mir der Drive, der Songs zum Maximum bringt und somit die Massen zum Ausrasten. Gutes Beispiel für einen Höhepunkt ist der Song „Unicorns and Rainbows"!

Bin gespannt auf Werk Nummer zwei und kann HONEY BLONDE an Fans von guter Rockmusik, mit Tendenzen zu Grunge, uneingeschränkt empfehlen. Der Weg, den HONEY BLONDE gehen, ist auf jeden Fall richtig, einfach weitergehen und rechts und links immer mehr Fans einsammeln!

Lineup:
Luis Bachmann – Vocals
Karlis Butins – Guitar
Kai Ru Fuong – Guitar
Maik Deck – Bass
Jan Hanusch – Drums 

 honey blonde band

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