Airbourne - Runnin' Wild



Stil (Spielzeit): sensationeller Hard Rock (36:45)
Label/Vertrieb (VÖ): Roadrunner Records (30.05.08)
Bewertung: 10/10

http://www.airbournerock.com

Meine Damen und Herren, herzlich willkommen zu der Rock-Sensation des Jahres! Vergessen Sie nicht, sich anzuschnallen, denn AIRBOURNE pflügen so ungestüm durch die 37 Minuten ihres ersten Albums, dass man schwer aufpassen muss, um seine Langhaarperücke nicht zu verlieren. Tauchen Sie ein in eine Welt voll schmutzigem, eingängigem, energiegeladenem Rock und ich verspreche Ihnen, dass Sie bereits nach dem ersten Durchgang absolut süchtig nach diesem Debüt sein werden!

Sie fühlen sich an AC/DC erinnert, wenn ich Ihnen sage, dass AIRBOURNE genau wie die Rock-Legende um Angus und Malcolm Young aus Australien stammt, zwei Brüder (Joel und Ryan O’Keeffe) das Songwriting übernehmen und die Songs auf so schöne Titel wie „Too Much, Too Young, Too Fast“, „Girls In Black“ oder „Hellfire“ hören? Nicht zu unrecht, denn AIRBOURNE atmen deutlich den Spirit ihrer großen Vorbilder (und ähnlichen Bands wie ROSE TATTOO), klingen dabei aber trotzdem eigenständig und vor allem so unglaublich frisch und hochmotiviert, dass man sich an grandiosen Hymnen wie dem wahnsinnig geilen „Stand Up For Rock N’ Roll“, „Runnin’ Wild“, dem genialen Uptempo-Rocker „Blackjack“, „Diamond In The Rough“, dem stampfenden „What’s Eatin’ You“ oder „Cheap Wine & Cheaper Women“ einfach nicht satt hören kann. Ich habe es selbst ausprobiert, werte Herrschaften: Ich besitze die CD schon seit Monaten, und jedes verdammte Mal, wenn ich „Runnin’ Wild“ in die Anlage schmeiße, überkommt mich wieder dasselbe ungläubige Staunen wie beim ersten Hören auf der Myspace-Seite der Musiker.

Die rotzigen Riffs und mit enorm viel Feeling rausgehauenen Soli, geilen Backing-Vocals, pumpenden Bassläufe, arschtighten Drums und der charismatische, raue Gesang von Joel O’Keeffe (könnte ein kleiner Bruder von Bon Scott sein) sowie die Lyrics, die sich um Rock, Alkohol und Frauen drehen, werden jeden, der auch nur halbwegs fehlerfrei das Wort „Rock“ buchstabieren kann, in ihren Bann ziehen. Die beiden O’Keeffe-Brüder, David Roads (Gitarre) und Justin Street (Bass) haben bereits jetzt den Dreh besser raus als so manch altgediente Rockband, was angesichts des Alters der Musiker (Anfang bis Mitte 20) umso erstaunlicher ist.

Mit einer Plattenfirma wie Roadrunner im Rücken, welche die Jungs bereits im Februar für ein Gratiskonzert nach Köln geholt hat, Auftritten bei großen Festivals wie Rock am Ring/Rock im Park und Wacken und einer mörderisch groovenden Produktion von Bob Marlette (Andy Wallace hat das Album abgemischt) kann im Falle von AIRBOURNE eigentlich überhaupt nichts schief gehen.
„Runnin’ Wild“ ist das beste Hard Rock-Debüt seit Jahren. Oder um es anders zu sagen: Die elf Songs sind pure, vertonte Geilheit!