Finger Eleven - Them Vs. You Vs. Me




Stil (Spielzeit): Rock (40:25)
Label/Vertrieb (VÖ): Wind Up Records/Sony BMG (04.07.08)
Bewertung: 7,5/10
Link: http://www.fingereleven.com
In schöner Regelmäßigkeit erhalten FINGER ELEVEN Edelmetallauszeichnungen in den Vereinigten Staaten, hierzulande ist die Band aber noch ziemlich unbekannt. Das hätte sich mit dem geplanten Auftritt beim Zwillingsfestival Rock am Ring/Rock im Park wohl geändert, doch aufgrund einer Verletzung des Sängers Scott Anderson konnten die geplanten Gigs nicht stattfinden. Mit einjähriger Verspätung findet nun das aktuelle Album „Them Vs. You Vs. Me“, das in den USA schon vergoldet wurde, den Weg in deutsche Verkaufsregale.

Den Stil des Quintetts zu beschreiben fällt aufgrund der Stilvielfalt ziemlich schwer. Das Grundgerüst bildet eingängiger, erdiger Rock, der mal zum Hüpfen animiert, mal zum Kuscheln mit dem Partner einlädt. Neben der typischen Rockinstrumentierung benutzen FINGER ELEVEN auch exotischere Instrumente wie Xylophon und Banjo, auch dezente Keyboards sind zu hören.
Der Einstieg in das Album ist perfekt gelungen: „Paralyzer“ ist ein eingängiger, dynamischer Rocker, der auch live eine großartige Figur machen wird. Die meisten Songs sind ähnlich aufgebaut, Überraschungen gibt es nicht wirklich, doch dafür werden die Tracks handwerklich sehr gut dargeboten und sind kernig produziert. Bei „I’ll Keep Your Memory Vague“ und dem schönen „Window Song“ wird’s ruhiger, und man merkt, dass Anderson auch mit leisen und sanften Tönen überzeugen kann. „Talking To The Walls“ klingt zu Beginn und zwischendrin etwas nervig, entwickelt sich aber zu einer wunderbar relaxten Nummer.
Zwar ist nicht jeder Song ein Volltreffer, doch der Großteil klingt sehr gut. Das ist eine beachtliche Leistung, wenn man weiß, dass die Band im Vorfeld aus über hundert (!) geschriebenen und aufgenommenen Songs auswählen konnte.

Mit einer guten Mischung aus melodischen Rocksongs und schönen Balladen und einer tendenziell eher ruhigen Gesamtstimmung können FINGER ELEVEN punkten, auch wenn die Songs manchmal mehr Biss vertragen könnten. Wird Zeit, dass man die Band auch mal hierzulande live erleben darf, vielleicht funktionieren die Songs auf der Bühne noch besser als auf dem alles andere als schlechten Longplayer.
Chrischi

Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten

Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...