Stil (Spielzeit): Atmosphärischer, melancholischer Rock (54:46)
Label/Vertrieb (VÖ): Lifeforce / Soulfood (17.08.12)
Bewertung: 7 / 10
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Im ersten Augenblick musste ich direkt an THE MAN EATING TREE denken, da auch bei THE CHANT aus Finnland diese klare, hohe, melancholische Stimme im Vordergrund steht. Allerdings ist dafür hier kein Metal zu finden. Eher Rock.
Und der ist ziemlich atmosphärisch geraten. Aber gut, THE CHANT gehen an die Sache auch direkt zu siebt heran und erzeugen zum Beispiel eine unglaubliche Atmosphäre allein schon durch das Klavier. Und da, wo THE MAN EATING TREE in den Metal abzweigen, zelebrieren THE CHANT ihre Songs (acht Titel in fast einer Stunde!), ziehen sie in die Länge, lassen sie fließen und wabern, sie aber dennoch nicht ihre Intensität verlieren. Wenn INSOMNIUM ein Popalbum machen würden, könnte es so klingen, ha!
Gegründet wurde die Band übrigens Ende der 90iger, aber erst 2008 wurde mit „Ghostlines" ein erstes richtiges Album vorgelegt – dafür ist „ A Healing Place" ja schon fast ein Schnellschuss. Allerdings ist „Schnellschuss" vermutlich dieses eine Wort, welches eigentlich nicht mal in die Nähe eines THE CHANT-Reviews darf. Die Songs sind alle sehr lang und ausgefeilt und es geht den sieben Finnen vor allem darum, eine Atmosphäre aufzubauen, die den kompletten Song trägt. Kein Wunder, dass man im Info Vergleiche zu ANATHEMA und PORCUPINE TREE anstellt.
Wer auf atmosphärische, intensive Rockmusik steht, die eher melancholisch als hart ist und eine Menge Zeit im Gepäck hatte, sollte hier unbedingt mal reinhören. Und keine Sorge, die Platte hat immer noch genügend Biss!