Mark Tremonti - All I Was

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MARK TREMONTIs Vita kann sich sehen lassen: Zusammen mit Sänger Scott Stapp komponierte er die Welthits "Higher" und "With Arms Wide Open", verkaufte mit CREED über 40 Millionen Alben, wurde vom Magazin "Guitar World" drei mal in Folge zum Gitarristen des Jahres auserkoren und gründete nach dem (vorzeitigen) Ende CREEDs zusammen mit seinen alten Bandkollegen und Sänger Myles Kennedy die ebenfalls sehr erfolgreichen ALTER BRIDGE. Doch selbst der knackige Sound bei AB war dem Gitarristen nicht hart genug, weshalb er 2010 damit begann, Nummern für eine Solo-Veröffentlichung zu schreiben, die deutlich härter als die Alben seiner beiden Bands werden sollte.

Auf "All I Was" spielt Tremonti nicht nur sämtliche Gitarrenparts, sondern singt auch selbst. Unterstützt wird er von Eric Friedman (Rhythmusgitarre, Bass, Backing Vocals) und Drummer Garrett Whitlock. Die augenzwinkernde Story, dass seine CREED-Kollegen Tremontis Riffs vom ersten Tag an bremsen mussten, weil sie schließlich nicht SLAYER seien, kann auf "All I Was" zwar nicht ganz nachvollzogen werden - so hart sind Tremontis Solotracks nun auch wieder nicht. Aber: "All I Was" vereint eine ganze Reihe an richtig knackigen Metaltracks, in denen mit Doublebass-Parts und fetten, tiefer gestimmten Riffs nicht gespart wird. Mit METALLICA und PANTERA lassen sich schnell zwei der Haupteinflüsse Tremontis ausmachen, auch wenn der Gitarrist nicht auf seine charakteristischen Melodien, die sich besonders in den Refrains zeigen, verzichtet. So bleiben trotz brettharter Riffs und rasanter Soli Tracks wie der Opener "Leave It Alone", "You Waste Your Time" und das fette "Wish You Well" im Ohr hängen. Doch Tremonti konzentriert sich auf seinem Soloalbum nicht ausschließlich auf straighte Rock-/Metalsongs, sondern streut mit dem melancholischen "The Things I've Seen" und der Halbballade "New Way Out" auch gemäßigtere Momente ein. Kitschige Balladen oder Feuerzeugschwenk-Hymnen sucht man auf "All I Was" jedoch vergeblich.

Tremonti ist nicht nur ein famoser Gitarrist, mit seiner an Brad Arnold (3 DOORS DOWN) erinnernden Singstimme sorgt er auch für einen zusätzlich melodischen Touch. Das und die typischen Melodiebögen verhindern zwar, dass seine Soloscheibe auch nur entfernt nach SLAYER oder anderen extremen Kapellen klingt, eine deutliche Härtesteigerung gegenüber ALTER BRIDGE und besonders CREED ist aber dennoch wahrzunehmen. Wer auf knackig produzierten, modernen Rock mit viel Gitarrenpower steht, macht mit MARK TREMONTI definitiv nichts verkehrt!