Despairation - A Requiem In Winter's Hue




Stil (Spielzeit): Melancholic Rock (57:56)

Label/Vertrieb (VÖ): My Kingdom Records / SPV (29.02.08)

Bewertung: 8/10

Link: http://www.despairation.com 
http://www.myspace.com/despairation

DESPAIRATION kommen aus Deutschland, und wurden bereits 1994 von Gitarrist Martin Jungkunz gegründet, der aber mittlerweile als einiges Ur-Mitglied noch im Line Up übrig geblieben ist. Ein erstes echtes Lebenszeichen in Form von einem Tonträger stellt die 1998 in Eigenproduktion hergestellte Demo-CD „Winter 1945“ dar, der im Jahr 2000 dass, vor allem in der Gothic Scene, begeistert aufgenommene „Scenes From A Poetical Playground“ folgte.
Die Band ließ sich aber nie auf nur eine Stilrichtung festnageln, sondern experimentierte mit Sounds und Stilen, vor allem ab dem 2004er Konzeptalbum „Music For The Night“, bei dem sie zum ersten mal auch die Produktionsfäden in den eigenen Händen hielten, und den Luxus ausnutzen konnten, ihr mittlerweile fertig gestelltes, bandeigenes Winter Solitude Studio zu jeder Tages- und Nachtzeit nutzen zu können. 
Dies war auch das erste Album das von dem italienischen Avantgarde Label My Kingdom Music veröffentlicht wurde. 

In der Besetzung Sascha Blach (vocals / programming), Martin F. Jungkunz (guitars / bass), Christian Beyer (piano / keyboards) und Jens Reinhold (drums) haben sie für „A Requiem In Winter’s Hue“ elf Songs eingespielt, mit denen sie sich wieder einmal aus vorgefertigten Formen lösen, und erneut ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellen. 
Die verwendeten Stilelemente von Alternative, Gothic, Metal, Psychedelic und 70er Jahre Rock werden gekonnt miteinender verbunden, und ergeben einen sehr melancholischen Sound. Die in der Bandbio angegebenen Querverweise zu DAVID BOWIE ergeben sich fast zwangsläufig vor allem aus dem Klang von Saschas Stimme, die in einigen Songs, wie zum Beispiel „Musique De La Decadence“ oder auch „The Shallow Sea“ der von DAVID BOWIE wirklich sehr nahe kommt. 
„A Requiem In Winter’s Hue“ ist kein direktes Konzeptalbum, obwohl sich die Lyrics alle mit dem Thema Abschied nehmen  befassen, und damit zwar einen indirekten Zusammenhang haben, trotzdem aber auch jeder Song für sich eine eigene, unabhängige Geschichte darstellt. 
Dass die komplette Scheibe einen sehr balladesken und melancholischen Grundton vorweist, ist zwar nicht unbedingt das, was ich normalerweise gerne höre, hat mir aber in diesem Fall verdammt gut gefallen, weil sich die Songs in keinster Weise aufdrängen oder kitschig klingen. Zudem passen Sound und Lyrics damit perfekt zusammen, was die Songs noch mehr als Einheit zusammen wachsen lässt. Und da in den seltensten Fällen Abschied nehmen etwas mit Freude zu tun hat, ist der Bogen, den DESPAIRATION auf „A Requiem In Winter’s Hue“ spannen, in allen Belangen passend. 

Anspieltipps sind für mich das funkige „Carthatic Revelation“, das rockige, von Cellos untermalte „Humanity As A Child“, und die Piano-Ballade „The Shallow Sea“. 

Fazit: DESPAIRATION haben mit “A Requiem In Winter’s Hue” ein tolles Album für ruhige und nachdenklichere Momente eingespielt. Mit Sicherheit könnte ich mir die Scheibe jetzt nicht von morgens bis Abends anhören, weil die Songs dann einfach auch nicht mehr ihre Wirkung bei mir entfalten würden. 
Genauso wenig könnte ich diese Scheibe für „mal eben so zwischendurch“ empfehlen, denn für die zum Teil auch sehr tiefsinnigen Songs sollte man sich schon Zeit nehmen. 
Fans, die zum Beispiel auch gerne MARILLION, ANATHEMA oder auch PORCUPINE TREE hören, werden diese Scheibe mit Sicherheit auch mögen.
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

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