Madsen Homepage
Madsen Facebook
Wenn es um rockige Musik aus Deutschland geht, kommen immer die gleichen Namen. Meistens die von denen, die schon seit Jahren den gleichen Schuh durchziehen. Was ist eigentlich mit MADSEN? Die Band, bestehend aus den drei Brüdern mit Nachnamen MADSEN und dem Double von Tingel-Tangel Bob (ich darf das sagen, ich sehe auch so aus!) macht schon seit Jahren konstant klasse Musik. Mit „Wo Es Beginnt" bringen MADSEN für mich aber erstmals ihre größte Stärke auch auf Platte.
Wer MADSEN schon mal live gesehen hat, wird mir zustimmen, die Band spielt jeden Auftritt so enthusiastisch, als ob es der erste wäre – und gleichzeitig auch so engagiert, als ob es der letzte wäre. „Wo Es Beginnt" hat eine enorme Trefferquote, was eingängige Hooks angeht, greift Tanzbeine an und sorgt für spontane Hüpfattacken. Die Dynamik, der Spaß an der Musik und der Antrieb, der hinter der Kombo aus Prießneck steckt, wurden meiner Meinung nach noch nie so treffend eingefangen, wie auf „Wo Es Beginnt". MADSEN gelingt es auf dem aktuellen Werk ganz nebenbei auch noch, sich textlich zu steigern. „Lass Es Raus", ein Song über den Rebell, der in jedem steckt, hat eine sehr schöne Botschaft, ebenso wie das chartverdächtige „Lass Die Musik an", eine Ode an die Vergänglichkeit und ein Appell daran, den einen Moment zu erkennen und zu genießen. Wenn man will, dass es gut wird, dann sollte man es am besten selbst machen. Bei MADSEN hat das funktioniert, denn die Band hat diesmal alles selbst produziert.
Richtig punkig wird es bei „Generation Im Arsch", so ursprünglich und so authentisch klingen nur wenige Bands nach so langer Zeit im Geschäft. Die gesangliche Leistung ist nicht absolutes High End, aber trotzdem können MADSEN auch mit gediegeneren Titeln wie „So Cool Bist Du Nicht" feat. Live Keyboarderin Lisa Who überzeugen. Faszinierend an MADSEN ist, dass sie mich beim Großteil der Songs (auch von älteren Alben) schon beim ersten Durchlauf im Refrain mitnehmen können, eine Gabe, die vielen Bands abgeht.
„Wo Es Beginnt" ist die abwechslungsreichste Platte von MADSEN, kleine Schritte nach vorne sind deutlich zu hören, aber viel zu verbessern gab es eh nicht. MADSEN sollen einfach so bleiben wie sie sind. Jogginganzüge und Feinrippunterhemden auf der Bühne anziehen? Von mir aus gerne, wenn nur ordentlich rotzig gerockt, gehüpft und aus tiefstem Herzen geschrien und gesungen wird. MADSEN kommen ganz langsam von hinten und erspielen sich sicher einen Platz in der Hitliste der besten deutschen Künstler. MADSEN sind so Typen, denen die Starallüren komplett abgehen und bei deren Konzerten man echt das Gefühl hat, mit Freunden eine geile Party zu feiern.
Stil (Spielzeit): Rock (43:11)
Label/Vertrieb (VÖ): Sony Music / Columbia D (17.08.12)
Bewertung: 8 / 10