Stil (Spielzeit): Rock (58:21)
Label / Vertrieb (V.Ö.): SAOL / H'art /Zebralution (10.08.12)
Bewertung: 7,5/10
HOMEPAGE
RIFF RAFF kommen aus Berlin und die Band gibt es schon 15 Jahre. Zu Beginn starteten die Jungens als AC/DC Coverband durch und erspielten sich eine kleine aber feine Fangemeinde, die auch sehr schnell die Stadtgrenzen von Berlin überschritt.
Gigs im Vorprogramm von BONFIRE, MOTÖRHEAD, ROGER CHAPMAN oder SWEET gaben den Berlinern die Möglichkeit, auch auf größeren Bühnen Erfahrungen zu sammeln.
Allerdings hatten RIFF RAFF neben ihrer Vorliebe für AC/DC Songs immer den Anspruch, auch eigene Songs zu veröffentlichen, und so wurde 2004 das Debüt „Eat The Beat" auf den Markt gebracht. Mit ihrem zweiten Album „Leaving D.C." hat die Band aber den Schritt aus dem Schatten der übermächtigen australischen Vorbilder gewagt. 14 Titel wurden in der über Jahre bewährten Besetzung Andreas Schulz (drums), Andreas Schwacke (bass), Zoltan Berta und Ricky Grasser (guitars) sowie Sänger Steve Betteridge eingespielt.
Nach einem kurzen Intro rocken RIFF RAFF mit „Set Me Off" ordentlich los. Der Beat geht sofort in die Füße und das Gitarrensolo – keine Ahnung wer von den beiden Gitarristen das spielt- lässt bei mir nur ein fettes „wow" übrig. Mit „Hail The Rockin' Man" geht's dann das erste Mal in Richtung Angus und Co. ebenso wie bei „Give'm Rhythm".
Das in der Bandbio steht, die Band würde mit „Leaving D.C." das AC/DC Genre gänzlich verlassen kann ich daher absolut nicht unterschreiben. Natürlich sind auch Songs dabei, die wirklich nicht nach AC/DC klingen, wie zum Beispiel das megageile „Liar", bei dem Sänger Steve im Chorus ein bisschen klingt wie der Sänger von THE BOSS HOSS, das extrem bluesig rockende „Good Times – Bad Times" oder „Miracle Man" (kein OZZY Cover), oder der Partyrocker „We're Only Here For The Beer". Aber dann hauen auch wieder Songs dazwischen, die ich mir auch gut auf einem AC/DC Album vorstellen könnte. „I'm Not The One", „Rev' Up – Ride On" oder „Long Live The Night" sind Aussie Rock von Feinsten, und ich finde RIFF RAFF sollten genau das auch machen.
Fest steht, die Scheibe rockt vom ersten bis zum letzten Song, wenn überhaupt ein Song dabei ist, der mir nicht so gut gefällt ist es ausgerechnet der Titeltrack „Leavin' D.C.". Das macht aber der Rest locker wieder wett. Anspieltipps sind für mich der flotte Rocker „Dance Or Die", „I'm Not The One" und „We're Only Here For The Beer".
Fazit: Auch wenn man immer noch in einigen Songs den Atem ihrer australischen Vorbilder spürt, versuchen RIFF RAFF durchaus eigenständig zu rocken. Das Rad erfinden RIFF RAFF nicht neu, aber das Album macht trotzdem höllisch Spaß. Was mich vor allem begeistert hat sind die wirklich fetten Soli der Gitarristen, die sich nicht hinter denen der großen und etablierten Klampfer der Rock Szene verstecken müssen. Auch wenn das Album vom Sound her schon sehr „live" klingt kann ich mir vorstellen, dass die Hauptstädter auf der Bühne mit diesen Songs noch einen Tacken zulegen werden und alles in Schutt und Asche legen.
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out