Stil (Spielzeit): Hard Rock (39:21)
Label/Vertrieb (VÖ): Mercury/Universal (25.04.08)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.defleppard.com
http://www.mypsace.com/defleppard
DEF LEPPARD gehören zu den Bands, die eine Zeit lang gigantische kommerzielle Erfolge hatte und immerhin zwei Diamantalben in ihrer Discographie vorweisen können, heute aber zumindest in Europa weitgehend in Vergessenheit geraten sind. Wie viele andere Bands der 80er, wurden sie Anfang der 90er von der Grungewelle überrollt und haben sich davon nie wieder wirklich erholt.
Nach sechs Jahren ohne Studioproduktion melden sich DEF LEPPARD jetzt mit „Songs From The Sparkle Lounge“ wieder zurück.
Die Sparkle Lounge ist ein Teil des Backstagebereichs von Def Leppard, den die Crew auf Tour für die Band bereits stellt. Im Gegensatz zu früheren Alben, bei denen die Songs oft erst im Studio entstanden, komponierte die Band dieses Mal die Stücke auf Tour, eben in den Sparkle Lounge.
Der Opener „Go“ überrascht mit einer sehr modernen Produktion und einen Sound, der mich irgendwie an diverse Ami-Punk Bands erinnert und vor allem mit einem unnatürlichen Schlagzeugsound abschreckt. Versuchen DEF LEPPARD hier zwanghaft modern und nicht mehr nach DEF LEPPARD zu klingen?
Die Entwarnung kommt schon einen Song später. „Nine Lives“ klingt nach Südstaatenrock der Marke ZZ TOP mit einem poppigen Chorus, der in jeder Hinsicht eine Homage an den GREAT WHITE Hit „Once Bitten Twice Shy“ sein dürfte. Mit an Bord war hier Country Legende TIM MC GRAW.
Und wer denkt, damit den stilistischen Umfang der Albums gesehen zu haben wird prompt eines Besseren belehrt. „C'mom C'mon“ ist an der Glamrock Helden der 60er Jahre angelehnt und einer der unterhaltsamsten Songs des ganzen Albums. Mit „Halucinate“ gibt es dann immerhin eine Nummer, die nach 80er Hard Rock klingt, während es sonst noch etwas zahmen Schweinerock („Bad Actress“) und 90er Hard Rock mit leichtem CREED/NICKELBACK Einschlag und natürlich den unvermeidlichen Balladen.
DEF LEPPARD haben auf diesem Album eine Songs versammelt, die wirklich Spaß machen. Trotzdem bleibt insgesamt der Eindruck eines Sammelsuriums. Wie aus einem Guss wirkt das Album zumindest ganz sicher nicht. Daß es trotzdem keine Reinfall ist, verdankt es der insgesamt zufriedenstellenden Durchschnittsqualität des Materials und der Highlights wie „Nine Lives“ und „C'mon C'mon“. Den Wettbewerb mit ihren eigenen Klassikern verliert die Band aber.