M.O.T.O. - No Sleep `Til Turku

moto cover

Stil (Spielzeit): Garage Rock (40:18)
Label/Vertrieb (VÖ): Svart / Cargo Records (31.08.12)
Bewertung: 4 / 10
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Was Neues aus Finnland ist immer fein und dann noch eine Anlehnung an den Albumtitel „No Sleep 'Til Brooklyn" von den BEASTIE BOYS. Mit ihrer Platte „No Sleep 'Til Turku" rennen die Garage Rocker von M.O.T.O. (Masters of the Obvious) also offene Türen bei mir ein, auch wenn sie dann doch gar nicht aus Finnland sondern New Orleans kommen.

Die Lyrics vom Opener „I Never Had A Glass Lie To Me" sind dann aber doch gleich typisch finnisch, an dunklen Tagen wird ja dort gerne mal das Glas gehoben. Ist in New Orleans anscheinend nicht anders. Nichts Anspruchsvolles, aber das Teil hat Charme. Im zweiten Stück besingen M.O.T.O. eine Dame, die ganz bestimmte Attribute hat, die sie interessant für männliche Anwärter macht. Leider ist das bei M.O.T.O. ganz genau gegenteilig der Fall.

Ich bin relativ schnell enttäuscht, denn was da aus den Boxen dröhnt, ist einfach nur dröge und alles andere als mitreißend und einfallsreich. Der Bassist reißt sich nicht gerade ein Bein aus und fällt mir als Erster durch sein monotones und nicht gerade engagiertes Spiel auf. Hört sich von weitem an wie eine Festzeltkapelle... Leider reiht er sich damit gut in den Stil der restlichen Bandmitglieder von M.O.T.O. ein. Was bei „4KV" los war, ist mir schleierhaft. Ein sinnloses Vor-sich-hin-Gezupfe, wie selbst ich (Status: eher Gitarrenquälerin als Gitarrenspielerin) es zum Aufwärmen mache, ohne Höhepunkt und ohne Wiedererkennungswert. Weiterer Tiefpunkt ist der Rausschmeißer "Big Emotional Life", dieser Titel und dann dieses zielloses Gesinge in Kombination mit einer Frauenstimme (hoffe ich mal...), das ist schon fast dreist und begeistert mich überhaupt nicht. Ich habe das Gefühl, da wird nur für sich selbst gesungen und ich, als Hörer, bin nur schnödes unnötiges Beiwerk.

Sehr schade, denn die Stimmfarbe (bis auf einige Ausrutscher wie beispielsweise bei  „Upramp Of Your Love") ist sehr schön, die Gitarren sind ordentlich kratzig gestimmt und auch die gesamte Produktion von „No Sleep ´Til Turku" ist gut gelungen. Nur am Songarrangement und an der übertragenden Spielfreude mangelt es. Das fällt mir noch schwerer zu schreiben, wenn auf dem Cover lustige Schnappschüsse der Band in privaten Situationen prangen.

Für ruhige Momente, in denen man mal was Rockiges hören will, das aber bitte nicht stören soll und auch keine Nachhaltigkeit haben darf, tut die Platte nicht weh. Ansonsten null revolutionär, keine Hits (trotz 18! Tracks) und trotz einer gewissen Schnelligkeit sehr langatmig. Überraschend stelle ich fest: M.O.T.O. existieren seit 1981, so dass das sicher einige Leute ganz anders sehen, denn ohne Fans würde es die Band wohl nicht mehr geben. Wer M.O.T.O. bis dato die Treue gehalten hat, wird sicherlich nicht enttäuscht werden.

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