Northern Kings - Reborn




Stil (Spielzeit): Cover-Rock/Metal (68:37)
Label/Vertrieb (VÖ): Warner Music (01.02.08)
Bewertung: 6/10
Link: http://www.myspace.com/northernkings

Dass die NORTHERN KINGS, wie im Pressetext beschrieben, ein „all-star line-up“ haben, will wohl niemand bestreiten. Bei so klangvollen Namen wie Marco Hietala (NIGHTWISH, TAROT) und Tony Kakko (SONATA ARCTICA) läuft dem gemeinen Metalfan das Wasser im Munde zusammen. Komplettiert werden die „Könige“ durch, die hier zu Lande noch eher unbekannten, J. Ahola (TERÄSBETONI) und JP Leppäluoto (CHARON). Und die Jungs haben sich auch keine wirklich kleinen Ziele gesetzt: 13 der legendärsten Rock und Pop Klassiker der 80er Jahre galt es in ein neues Gewand zu hüllen. Darunter solche Meilensteine wie „I Just Died In Your Arms Tonight“ von CUTTING CREW, „In The Air Tonight“ von PHIL COLLINS und „Sledgehammer“ von PETER GABRIEL. Ob das funktioniert? Die Antwort: Teilweise! Auf keinem Album der jüngeren Vergangenheit gaben sich Licht und Schatten so oft die Klinke in die Hand, selten waren solche Diskrepanzen zwischen Genialität und Wahnsinn (in seiner negativen Form) auf einem Album zu hören. Die Songs die zwischen diesen Extremen liegen dümpeln angesichts der mächtigen Vorlagen in der Bedeutungslosigkeit vor sich hin. 

Der erste große Vorschlaghammer steht an Position zwei und hört auf den Namen „We Dont Need Another Hero“. Im Original von Tina Turner schon grandios dargeboten, entwickelt sich die Interpretation der Finnen zu einem wahren Brecher. In jeder Sekunde merkt man zum Einen den Respekt gegenüber dem Original, zum Anderen den Mut zur Veränderung an. Davon, dass die vier Jungs zu den besten Sangesbarden gehören die der hohe Norden je hervorgebracht, kann man sich ja genügend anhand der Hauptbands überzeugen lassen. Ein weiterer Höhepunkt, ist das sehr schön interpretierte „Ashes To Ashes“. Sehr pompös in Szene gesetzter Hard-Rock, der von vorne bis hinten begeistert. 

Doch leider ist längst nicht jeder Song ein Hit. Als Beispiel muss „Rebell Yell“ herhalten, dass wohl jeder von BILLY IDOL kennen sollte (Wer es nur von SCOOTER kennt, ist hier wohl ganz derbe falsch am Platz). Ich frage mich, was die NORTHERN KINGS da geritten hat. Pseudo-Doom meets ultra langweiligen und unspektakulären Rock. Das wird dem Original zu keiner Zeit auch nur ansatzweise würdig und ist als Totalausfall zu werten. Ähnlich ergeht es „Broken Wings“, das im Midtempo umherhumpelt und zu keiner Zeit Spannung aufkommen lässt. Hinzu kommt die wohl schlechteste Sangesleistung, die man von Tony Kakko je zu hören bekam. Das kann er um Einiges besser.
Tja, der Rest ist eben Mittelmaß. Nicht schlecht aber, angesichts der mächtigen Originale, vollkommen bedeutungslos.
Alles in Allem nicht der erhoffte Hammer aber auch nicht das schlechteste Coveralbum. Kaufempfehlung primär an Leute, die die Originale nicht kennen und sich somit nichts kaputt machen können.