The Bloody Honkies - The Gospel Of The Bloody Honkies

Stil (Spielzeit): Garagerock 60s Style (57:12 Minuten)

Label/Vertrieb (VÖ): U-Sonic / Cargo Rec. (23.11.2007)

Bewertung: 8,5/10

Link: http://www.thebloodyhonkies.com
http://www.myspace.com/bloodyhonkies  

 
Wenn ich von meinem Balkon aus einen Ball zehn Kilometer weit Richtung Westen werfen könnte, würde dieser nicht mehr in Deutschland sonder bereits in Holland landen. In der Heimat von grauenhaften kulinarischen Kreationen wie Pataat Oorlog (Fritten mit Erdnussauce) oder den allseits beliebten Frikandeln. Und über die gegenseitige Liebe, die sich Deutschland und Holland, wenn es um König Fußball geht, entgegen bringen, muss ich ja kein Wort verlieren. 

Musikalisch gesehen hatten unsere westlichen Nachbarn über die Jahre hinweg immer wieder interessante Acts zu bieten. THE GATHERING oder LEGION OF THE DAMNED seien hier beispielhaft genannt. Und jetzt liegt mit „The Gospel Of The Bloody Honkies“ das Debut der ostholländischen Combo THE BLOODY HONKIES vor mir und liefert einen weiteren Beweis für den musikalischen Einfallsreichtum der Niederländer.

Nachdem ich die ersten Takte gehört hatte, musste ich doch erst mal einen Blick auf meinen Kalender werfen um mich zu vergewissern, dass wir uns am Anfang des 21sten Jahrhunderts befinden, denn „The Gospel Of The Bloody Honkies“ hält genau das, was das psychedlisch anmutende Cover verspricht. Das Debut der Band aus dem Osten der Niederländer versetzt mich schlagartig zurück in die Glanzzeiten des Rock, die swingin’ 60s und die rockin’ 70s. Was mit „Heretic“ und einem extra Touch Dreck beginnt, entwickelt sich über die Spielzeit und die 13 Songs zu einem abwechslungsreichen und eingängigem Soundgemisch aus bluesigem, psychedelischem und arschcoolem, dreckigem Garagerock mit den unterschiedlichsten Einflüssen. Bei der Gestaltung ihrer Songs haben die vier Musiker wohlwollend darauf geachtet, nicht einfach dreist bei ihren Vorbildern zu klauen, sondern deren Riffs zu entstauben und durch diverse Kombinationen mit Reibeisengesang, entspannten Rhythmen und dem einen oder anderen Grunge-Element zu verfeinern und somit direkt in den Ohren der Zuhörerschaft Wurzeln schlagen zu lassen. Paten für die musikalische Gestaltung des „Gospel Of The Bloody Honkies“ standen beispielsweise keine Geringeren als THE WHO, MONSTER MAGNET, SOUNDGARDEN, THE DOORS oder FRANK ZAPPA.
Hallejuja.

Druckvoll und klar produziert ist „The Gospel Of The Bloody Honkies“ der perfekte, eingängige und moderne Soundtrack zu Plateauschuhen, Schlaghosen und Lavalampen.
Anspieltips: „Heretic“, „Summertime“, „Blood (Book Of Love)“, “All Your Lovin’”