Stil (Spielzeit): Melodic Rock (53:45)
Label/Vertrieb (VÖ): Escape Music / Point Music (21.05.08)
Bewertung: 8/10
Link: http://www.steveoverland.com
Der Engländer STEVE OVERLAND gehört mit Sicherheit zu den Rocksängern von der Insel, die zwar meist unspektakulär agieren, aber in der Szene durch ihr Ausnahmetalent aber ein sehr hohes Ansehen genießen. In seiner nunmehr über 20jährigen Karriere feierte er viele Erfolge, unter anderem mit den Bands WILDLIFE, THE LADDER mit der er unlängst noch zwei Alben auf den Markt brachte, vor allem aber mit der Band FM, mit der er im letzten Jahr eine Reunion Show im Rahmen des Firefest Festivals in seiner Heimat spielte, und dabei ganz groß abräumte.
Trotz dieser Erfolge findet man in der Diskografie von STEVE OVERLAND bisher noch kein Soloalbum. Diese Lücke füllt er jetzt mit der kleinen Melodic Rock Perle „Break Away“, für die er sich mit dem Ex- Gitarristen von GRAND ILLUSION Anders Rydholm zusammentat, der gleichzeitig federführend in Sachen Musik war, aber auch die Produktionsfäden in den Händen hielt, wohingegen sich STEVE OVERLAND ganz auf seine Vocallines und Lyrics konzentrieren konnte.
Und wenn man sich die zwölf Songs von „Break Away“ anhört, kann man nur feststellen, dass sich die Beiden ganz hervorragend ergänzt haben. In bester FOREIGNER Manier gehen die beiden dabei zur Sache, wobei natürlich das Hauptaugen- und Ohrenmerk des Albums auf der Stimme von STEVE OVERLAND liegt, die mit ihrer klaren und druckvollen Nuancen das Album ganz klar dominieren.
Mal ganz sanft und gefühlvoll, wie bei den Balladen „Look Into Your Eyes“ und „Until Forever Comes“, oder rockig und gelegentlich rauchig wie bei den kleinen Melodic Rock Hymnen „Mad Mad World“, „Heartache Calling“ oder auch „This Time“, die zwar vom eingeschlagenen Tempo eher verhalten daher kommen, aber trotzdem unglaublich viel Dynamik entwickeln. Diese Brücke zwischen „Melodic“ und „Rock“ zu schlagen, ohne dabei in einen der Stile komplett abzudriften, hat schon viele Bands dieses Genres vor unüberwindbare Hindernisse gestellt, denn entweder kommt dabei eine Hard Rock Scheibe, oder eine Melodic Pop Produktion heraus.
Das die bei OVERLAND nicht der Fall ist, liegt meiner Meinung nach vor allem an den Gitarrenparts von Anders Rydholm und Lead Gitarrist Olaf Trampe, der mit teilweise halsbrecherischen Soli durch Songs wie „Evanceline“ und „This Time“ rennt, wohingegen Anders einfach nur mit richtig fetten Riffs wie bei „Like A River“ und „dem Titelsong „Break Away“ dafür sorgt, dass der „Rockfaktor“ der Songs nie zu kurz kommt.
Als Anspieltipp kann jeder Song des Albums dienen, da die Marschrichtung ja ganz klar vorgegeben und auch eingehalten wird. Bei mit persönlich hat der Titeltrack „Break Away“ nach mehreren Runden im CD Player ohrwurmtechnisch den größten Eindruck hinterlassen, was sich aber nach ein paar weiteren Durchläufen auch sehr gut wieder ändern kann.
Fazit: Melodic Rock Fans, die auch auf die Szene Größen FOREIGENR oder JOURNEY stehen, sollten sich dieses Album wirklich nicht entgehen lassen, denn auch wenn Steve Overland in seinen bisherigen Veröffentlichungen mit seinen anderen Bands immer eine tolle Arbeit abgeliefert hat, scheint er sich mit diesem Soloalbum zum ersten mal selbst verwirklicht zu haben.
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out