Lauren Harris - Calm Before The Storm




Stil (Spielzeit): Rock (47:11)

Label/Vertrieb (VÖ): Demolition / Soulfood Music (20.06.08)

Bewertung: 8/10

Link: http://www.myspace.com/laurenharrisuk

Als Kind prominenter Eltern hat man es auf der einen Seite nicht immer leicht, sich im selben Business wie seine Erzeuger durchzusetzen, ohne immer Sprüche wie “Na klar, er/sie hat es nur mit dem Vitamine B der Eltern geschafft” zu hören. Und so fällt es mir auch bei LAUREN HARRIS zunächst einmal schwer zu glauben, dass Produzentenlegende Russ Ballard nicht gewusst haben soll, das es sich bei der hübschen Brünetten um die Tochter von IRON MAIDEN Mastermind Steve Harris handelte, als er sie das erste mal hörte. 
Das war im Jahre 2005, und nachdem ziemlich schnell eine Liveband auf die Beine gestellt war, erhielt LAUREN HARRIS gleich die Möglichkeit, für ALICE COOPER in Sheffield die Supportrolle zu übernehmen. Dass sie 2006 auch die Band ihres Vaters supportete, versteht sich da fast von selbst. 
Und um ganz ehrlich zu sein, LAUREN HARRIS wäre ja mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn sie solche Möglichkeiten ausschlagen würde. 

Denn, und jetzt kommt eigentlich der wichtigste Aspekt: Die Frau hat wirklich was drauf, und rockt sich frisch und unbekümmert mit einer ziemlich unerwartet dunklen Stimme durch die zwölf Songs von „Calm Before The Storm“, und kann damit die Sprüche der vielen Neider problemlos von sich abprallen lassen. 
Der größte Teil der Songs sind raue Rocksongs, die sich wie zum Beispiel beim Opener „Steal Your Fire“, „Let Us Be“ oder auch bei „Like It Or Not“ von der Musik her wie eine AC/DC-light Version anhören, was mir richtig gut gefallen hat, und wo mir doch schon, auf Grund der sehr traditionellen Wurzeln, mit einem Grinsen im Gesicht der Satz „Sie ist halt eine Harris, dass lässt sich nicht verleugnen“ durch den Kopf ging. 
Aber sie schafft es auch sehr gekonnt, moderne Elemente in die Songs einzubauen, wodurch sie zwar manchmal, vor allem bei dem Midtempo Songs „From The Bottom To The Top“, „You Say“ und „Hurry Up“, ziemlich nach Pop Rock klingt, aber dabei immer die Ecken und Kanten an den Songs lässt. 
Und im Gegensatz zu vielen anderen Künstlern schafft es Lauren Harris eigentlich immer, jedem Song ihren Stempel aufzudrücken, und dafür zu sorgen, dass man ihn wahrscheinlich auch jederzeit wieder erkennt. 

Dass sie aber auch richtig Gas geben kann, was zur ihrer dunklen, kräftigen und jederzeit transparenten Stimme absolut am besten passt, beweißt sie neben den bereits erwähnten Songs am besten bei den reinrassigen Heavy Rock Nummern „Come On Under“, „Hit Or Miss“, „Your Turn“ oder auch „Get Over It“ eindrucksvoll. 
Soundtechnisch könnte das Album, dass von Tommy McWilliams (GLORIA ESTEFAN, LINDSAY LOHAN, JON SECADA) produziert und gemischt wurde, nicht besser zu den Songs passen, den „Calm Before The Storm“ klingt rau und druckvoll, und knallt sogar bei geringer Lautstärke ziemlich gut, was für den guten Mix spricht. 
Als Anspieltipps würde ich „From The Bottom To The Top“, “Steal Your Fire” und “Hit Or Miss” empfehlen, weil diese Tracks am besten die unterschiedlichen Facetten der Songs auf „Calm Before The Storm“ beschreiben. 

Fazit: Die „Vitamin B“ – Geschichte bietet sich zwar hier an, aber was zählt ist doch am Ende die Musik, und damit überzeugt LAUREN HARRIS auf ganzer Linie, denn ohne das nötige Talent klappt es auch mit dem besten Support nicht. 
Und dieses Talent hat sie dann wohl doch von ihrem Vater mit in Wiege gelegt bekommen.
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out