Polution - Overheated

Stil (Spielzeit): Hard Rock (42:32)

Label/Vertrieb (VÖ): Escape Music / Point Music (20.06.08)

Bewertung: 8,5/10

Link: http://www.polution.ch

Die schweizer Band POLUTION machte bereits 1997 zum ersten mal auf sich aufmerksam, allerdings beschränkte sich die Band vorerst darauf, hauptsächlich Coversongs von AC/DC, METALLICA oder MOTÖRHEAD zum Besten zu geben. Wie eigentlich in jeder Band wechselten auch bei POLUTION zu Beginn der Karriere die Musiker im Line Up, bevor sich dieses im Jahr 2005 endlich als stabil erwies, und ein Jahr später der Band den zweiten Platz beim Emergenza Bandkontest in Zürich bescherte. 
Nachdem die Band zu diesem Zeitpunkt bereits auf eigene Songs zurückgreifen konnte, war der Schritt, im Frühjahr 2007 ein Studio zu entern um diese der Nachwelt zu erhalten, ziemlich absehbar. 

Und so haben Andreas Betschart (bass), Armin Betschart (drums), Marcel Betschart (lead guitar), Thisi, na klar auch Betschart (rhythm guitar) und Sänger Pascal Gwerder (wieso heißt der nicht Betschart???) 13 Songs eingespielt, die es wirklich in sich haben. POLUTION spielen geradlinigen, mitten ins Gesicht Hard Rock, wie man ihn vielleicht eher nach dem dritten Album von GOTHARD erwartet hätte, bevor sie ins seichte Balladen Genre abtauchten. 
Mit Balladen halten sich POLUTION auch erfreulicherweise zurück, denn mit „Don’t Know“ ist nur ein Song dieser Machart auf „Overheated“ zu finden, wobei mir der auch noch sehr gut gefallen hat. Die Stärken von POLUTION liegen aber 100%ig auf den schnelleren Nummern, die durch den tollen Sound der Scheibe noch an Dynamik gewinnen, zum Teil wie beim Titeltrack „Overheated“, bei „Same Shit, Different Day“ oder „Love It Or Hate It“ richtig geilen Party Hymnen Charakter an den Tag legen, da die Refrains einfach zum mitgrölen perfekt sind. 

Und bei der rauchigen und rockigen Stimme von Pascal hat man sowieso das Gefühl, sofort mit einstimmen zu müssen. Dass bei den Jungens auch der Humor nicht zu kurz kommt, unterstreichen sie mit dem Country-angehauchten „Going Down“, bei dem mich auch die Lyrics zum Schmunzeln brachten. 
Ok, man könnte der Band vielleicht vorwerfen, gelegentlich zu sehr nach AC/DC zu klingen, wie zum Beispiel beim Gitarrensolo in „Hard Work“, oder bei den Songs „Paid Soul“ und dem bereits erwähnten „Same Shit, Different Day“, oder man könnte anprangern, dass sich auch MOTÖRHEAD-Anleihen bei „Sweet Little Girl“ oder METALLICA-Klänge bei „Obsessed“ und „Creation Of Hate“ wieder finden. 
Ich tu das aber nicht, denn dafür klingen die Songs einfach zu frisch und hören sich immer noch zu eigenständig an. Schlimmer wäre es, wenn man auf dem ganzen Album nur einen Einfluss heraushören würde. Aber so haben die Schweizer einfach alles irgendwie in den Sound einfließen lassen, was ihnen selber gefällt. 

Fazit: Auf „Overheated“ kommt wirklich ohne Abstriche jeder Song einem verwandelten Konter im Fussball gleich. Wären die Landsleute von POLUTION bei der EM genauso treffsicher zu Werke gegangen,  der Titel wäre den Schweizern sicher gewesen.