AUDREY HORNE ist ein Name, der außerhalb Norwegens noch nicht all zu vielen Musikkonsumenten ein Begriff sein dürfte. Ihr erstes Album „No Hay Banda“ konnte in Norwegen mehr als nur ansehnliche Erfolge feiern. Das verwundert allerdings nicht wenn man weiß, daß alle Musiker mit ihren Bands ENSLAVED und GORGOROTH bereits über einige Erfahrung verfügten. Mit ihrem neuen Album „Le Fol“ wollen AUDREY HORNE jetzt auch den Rest Europas für sich gewinnen.
Die ersten Töne des Openers „Last Chance For A Serenade“ lassen daran zweifeln. Das soll eine professionelle Produktion sein? Die Drums klingen wie Pappkartons und die Gitarren wie mit dem Kassettenrekorder in einer Garage mitgenschnitten. Doch halt! Nicht gleich die Scheibe aus dem Player nehmen. Nach wenigen Takten stellt sich der Proberaum Sound als Gag und Quasi-Intro heraus. Reingefallen!
Was danach kommt ist moderner Hard Rock mit einigen Anleihen aus alternativen Nachbar-Genres. Ein paar Priesen Schweinerock und hier uns da auch einige traditionelle Metalelemente machen den bandeigenen Stil komplett und bieten eine Mischung, die sich an den jungen rockinteressierten Konsumenten gut verkaufen lassen sollte.
Und vielleicht liegt genau das Problem, denn ich als eher traditioneller Hard Rock Hörer fühle mich von ADREY HORNE nicht wirklich angesprochen. Keine Frage, technisch haben alle Beteiligten ihre Hausaufgaben gemacht, aber das ganze klingt irgendwie zu glatt, geschliffen und geplant. Ich vermisse Ecken und Kanten. Dazu kommt eine sehr moderne Produktion, die zwar einerseits einen schön druckvollen und voluminösen Instrumentalsound bietet, andererseits sind mir moderne Elemente wie verzerrter Gesang einfach ein Graus, an die ich mich einfach nicht gewöhnen will.
Verreissen kann und will ich dieses Album nicht, weil es eigentlich gut gemacht ist, nur eben meinen Geschmack nicht trifft. Wer Bands wie THE RASMUS mag, SYSTEM OF A DOWN oder auch melodischere LINKIN PARK mag (besonders an die beiden Letzten hat mich der Gesang an verschiedenen Stellen immer mal wieder erinnert), sollte AUDREY HORNE eine Chance geben. Den Traditionalisten wird die Band dagegen eher wenig Freude bereiten.
Stil (Spielzeit): Moderner Hard Rock (52:23)
Label/Vertrieb (VÖ): Indy Records/Soulfood (14.03.08)
Bewertung: Ordentlich gemacht, aber für mich zu modern (7/10)