Paganini - Medicine Man




Stil (Spielzeit): Hard Rock (49:44)

Label/Vertrieb (VÖ): Pazouzou / NL Distribution / Alive (11.07.08)

Bewertung: 7,5/10

Link: http://www.paganini.ch

Die Wurzeln der Schweizer Formation PAGANINI liegen in den frühen Achtzigern, als Sänger Marco Paganini und Gitarrist Ralph Murphy noch gemeinsam bei der Band VIVA spielten, die gemeinsam von Barbara Schenker, der Frau von SCORPIONS Gitarrist Rudolf Schenker, und Marco Paganini gegründet wurde. 
Aufmerksam wurden die Schenkers auf den begnadeten Sänger, als dieser mit seiner damaligen Band TYGERS OF PAN TANG zusammen mit den SCORPIONS auf Tour waren. Nachdem man mit VIVA einige Hits in den Charts landen konnte, beschlossen Marco und Ralph, in ihre Heimat zurück zu kehren, und die Band PAGANINI zu gründen. 
Mit dieser Formation spielte man einige Alben ein, es gab diverse Line Up Wechsel, bevor man der ganzen Geschichte eine längere Pause gönnte, die erst im Jahr 2003 beendet wurde. 

In der Besetzung Marco Paganini, Dale Powers (guitar), Diego Rapacchietti (drums) und Kiki Cretin (bass) spielten PAGANINI jetzt unter der Oberaufsicht von Produzent Gerhard Magin (CREMATORY, MYSTIC CIRCLE) zehn brandneue Tracks für „Medicine Man“ ein. Dabei klingen PAGANINI sehr traditionell, schieben immer wieder Blues-Einlagen ein, wie zum Beispiel beim Opener und Titeltrack „Medicine Man“, und halten ihren Sound immer rau und ungeschliffen, wodurch die ganze Scheibe klingt, als wäre sie live eingespielt worden. 
Die Band wechselt immer wieder zwischen Hard Rock Krachern wie eben dem Titelsong „Medicine Man“, „The Secret“, „The Only One“ und Midtemposongs wie „End Of The Line“, Keeping It Real“ oder „Stomping Grounds“, und hält damit einen gewissen Spannungsbogen aufrecht, bleibt sich aber vom Grundprinzip her immer treu. Experimente werden auf „Medicine Man“ nicht gemacht, man schwört da mehr auf die alten Tugenden des Hard Rock. 
Marc Paganinis Stimme hat mich öfter mal an die Stimme von RATT Sänger Stephen Pearcy auf den ersten Alben der Band erinnert, was auch ein Grund dafür ist, dass sich PAGANINI positiv aus der Masse der vielen Veröffentlichungen herausheben, denn die Stimme hat 100%igen Wiedererkennungswert. 
Gleiches gilt für die absolut geile Gitarrenarbeit von Dale Powers, der ein geniales Solo nach dem anderen abfeuert, und sich dabei immer ganz nah am Blues orientiert. 

Das bei der Ballade „Teardrops“ literweise Schmalz aus den Boxen läuft, kann ich auf Grund des hohen Niveaus der anderen Songs durchaus verkraften, denn es bleibt die einzige Ballade auf dem Album. 

Fazit: Traditionelles, grundsolides Hard Rock Album, bei dem der Sänger wegen seiner außergewöhnlichen Stimme, und der Gitarrist mit seinem bluesorientiertem, technisch anspruchsvollen Spiel die Eckpfeiler bilden. 
Anspieltipps für Unentschlossene, die sich kurzfristig bekehren lassen möchten, sind „The Secret“ und „The Only One“.
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out

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