Michael Vescera - A Sign Of Things To Come




Stil (Spielzeit): Hard Rock (46:16)

Label/Vertrieb (VÖ): Metal Heaven / Soulfood Music (26.07.08)

Bewertung: 8,5/10

Link: http://www.myspace.com/mikevescera

MICHAEL VESCERA startete seine Karriere im Alter von 18 Jahren, als sich der als klassischer Pianist ausgebildete junge Mann entschloss, die Tasten gegen das Mikrofon zu tauschen, und Sänger der Band OBSESSION zu werden, mit denen er eine EP und zwei komplette Alben einspielte, bevor er zu der japanischen Metallegende LOUDNESS wechselte. 
Seine Solokarriere, die er unter dem Banner MVP (MICHAEL VESCERA PROJECT) startete, unterbrach er für ein Gastspiel bei dem schwedischen Griffbrettflitzer YNGWIE MALMSTEEN, welches genau zwei Studioalben andauerte. 
Auf „A Sign Of Things To Come“ agiert er das erste mal unter seinem eigenen Namen, und hat sich mit Jim Bell und BJ Zampa (HOUSE OF LORDS), Chris McCarvill (OBSESSION, JEFF SCOTT SOTO), Mats Olaussen (YNGWIE MALMSTEEN) sowie Scott Boland, John Bruno und Jay Mezias (OBSESSION) tatkräftige Unterstützung mit an Bord geholt, um die zwölf Tracks des Albums einzuspielen. 

Und um jetzt direkt allen, die von ihm vielleicht ein gemäßigteres Album erwartet haben, den Wind aus den Segeln zu nehmen, legt er mit dem Opener „Between Heaven And Hell“ direkt mächtig furios los, denn das Gaspedal wird bis zum Anschlag durchgetreten, und Michael Vescera zeigt hier schon, welche Spannbreite seine Stimme umfasst. 
Der Titeltrack „Sign Of Things To Come“ haut in dieselbe Kerbe, wobei hier allerdings nicht die Stimme von Michael, sondern eher das hammerstarke Gitarrensolo im Mittelpunkt steht. Auch der nächste Track „Shine On“ bestätigt die These vom Anfang, dass Michael Vescera mit diesem Album alles andere als seine Altersteilzeit einläuten möchte. 
Auch wenn er nicht ganz so schnell zur Sache geht, kommt dieser eher schleppende Song verdammt heavy rüber, und erneut ist es das verfrickelte und pfeilschnelle Gitarrensolo, dass mir am meisten imponiert hat. 
Das sehr melodische „Something To Believe“ klingt im Vergleich zu den bisherigen Songs fast schon etwas düster und kommt teilweise schon fast episch rüber, und neben der gesanglichen Glanzleistung kommt das erste Gitarrensolo in diesem Song verdammt nah an die von YNGWIE MALMSTEEN heran. 

Ein bisschen Mainstream geht ja immer, und so ist „Crossing The Line“ von den Melodiebögen ziemlich radiotauglich ausgefallen, ohne aber aus dem Gesamtkonzept, welches das Album bis dahin aufweist, herauszufallen. 
Den Refrain kann man aber beim zweiten Durchlauf schon locker mitsingen, was ja an sich auch schon für den Song spricht. Mit „Hands Of Fate“ folgt der schnellste Song der Scheibe, der schon fast schon Power Metal Geschwindigkeit heranreicht. „I’ve Seen The Light“ geht in die gleiche Richtung, wohingegen „Make Your Move“ wieder mit sehr treibenden Beats besticht, bei denen die Rhythmusfraktion alles zeigen kann, was sie so zu bieten hat. Und das ist eine Menge, denn der Bang-Faktor ist enorm. 
Die Ballade „(When You’re) Cryin“ zeigt Michael Vesceras Stimme nicht nur von ihrer gefühlvollen Seite, sondern unterstreicht auch, dass der Mann musikalisch in den Achtzigern groß geworden ist, denn eine Ballade war zu dieser Zeit auf jedem Hard Rock und Metal Album Pflicht. Das Radio und MTV lässt grüßen. Auch hier ziehe ich erneut den Hut vor Chris McCarvill, der erneut ein atemberaubendes Gitarrensolo aus seinem Instrument zaubert. 
„Say The Word“ klingt im sehr gelungenen Introteil sehr hymnenhaft, und ist im Großen und Ganzen ein sehr traditioneller Hard Rock Track geworden. „Pain“ ist mit seinem wuchtigen Gitarrenriff und dem sehr an RAINBOW erinnernden Refrain als letzter kompletter Song genau der richtige Abschluss für dieses tolle Album, denn den Instrumental-Rausschmeißer „Thrill Of It All“ hätte sie sich eigentlich sparen können. 

Fazit: „A Sign Of Things To Come“ ist ein sehr gitarrenlastiges Hard Rock Album geworden, dass deswegen eigentlich schon eher zum Melodic Metal tendiert. Im Mittelpunkt aller Songs steht die einmalige Stimme von Namensgeber Michael Vescara, die einen sehr starken Wiedererkennungswert hat, und die beeindruckende Gitarrenarbeit von Chris McCarvill, die mich beide mit ihren Fähigkeiten ein ums andere Mal begeistert haben. 
Fans dieses Genre sollte "A Sign Of Things To Come" auf ihren Einkaufszettel schreiben.
Dirk

Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues

Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.

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