Stil (Spielzeit): Hard Rock (47:46)
Label/Vertrieb (VÖ): MusicBuyMail (17.07.08)
Bewertung: 8/10
Link: http://www.planethard.net
PLANETHARD erblickten das Licht der musikalischen Welt im Jahr 2004, als Geburtsland steht Italien in den Papieren. Wie fast jede Band waren es vorrangig Coversongs von Bands wie BON JOVI, SKID ROW, WHITESNAKE und MÖTLEY CRÜE, mit denen sich Marco Sivo (vocals), Marco D’andrea (guitars), Alex Furia (bass) und Steve Arrigoni (drums) zu Beginn ihrer Karriere beschäftigten. Angetrieben durch die guten Kritiken bei ihren Live Shows beschlossen die Jungens, sich verstärkt mit dem Songwriting eigener Songs auseinander zu setzen, was in dem, zumindest in ihrem Heimatland Italien sehr beachteten Debüt „So Good!“ endete. Anschließend sicherten sich PLANETHARD für unter anderem GOTTHARD die Anheizerrolle, und spielten beim Gods Of Metal Festival 2007 mit MÖTLEY CRÜE, den SCORPIONS und THIN LIZZY auf der selben Bühne.
Zu dieser Zeit waren sie schon mit Songwriting zum nächsten Album „Crashed On Planet Hard“ beschäftigt, für das die insgesamt zehn Tracks auswählten, das aber erst zwei Jahre später erscheinen sollte. „You Know Who You Are“ macht den Anfang, und mich direkt hellhörig. Ist das vielleicht ein Projekt, bei dem Axl Rose unter einem Pseudonym (mal endlich) ein Album eingespielt hat? Unglaublich, wie viel Ähnlichkeit die Stimme von Marco Sivo mit der des Alt-Sleazrockers in seinen jungen Jahren hat, und ich vermute mal, Axl wäre froh, wenn er heute noch so singen könnte.
Mit Sleaze Rock haben PLANETHARD aber nicht wirklich viel am Hut, und so bleibt es bei diesen Parallelen zu GUNS’N ROSES, denn die vier Italiener spielen einen grundsoliden Hard Rock, der logischerweise auch ein bisschen an die Bands erinnert, die sie zu Beginn ihrer Karriere gecovert haben.
Egal, ob es sich dabei um den von einem Banjo eingeleitetet Rocker der Marke „You Know Who You Are“, einem Groover wie „Unchain My Heart“ oder der gefühlvollen Ballade „She“ handelt, PLANETHARD geben dabei immer eine gute Figur ab, wofür die tolle Produktion mit Sicherheit, neben den musikalischen Fähigkeiten der einzelnen Musiker natürlich, auch ein Grund ist. Besonders muss ich dabei Gitarrist Marco D’Andrea hervorheben, der dem Sound von PLANETHARD am allermeisten seinen Stempel aufdrückt, denn er haut nicht nur ein Hammerriff nach dem anderen heraus, er soliert auch auf sehr hohem Niveau.
Und das sich die Band in Sachen Songwriting viel von ihren Vorbildern abgeguckt haben, zeigt die Tatsache, dass das Album sehr abwechselungsreich ausgefallen ist, und beim Hörer vom ersten bis zum letzten Song immer wieder mit vielen Überraschungen erst gar keine Langeweile aufkommen lässt.
Anspieltipps sind das AC/DC-lastige „You Got That Fire“, bei dem sofort Partylaune aufkommt, was gleichermaßen auch für den Rocker „Without Words“ gilt, sowie „Kill Me (But First Kiss Me)“, bei dem uns Axl wahrscheinlich blass wird, wenn er das hört.
Fazit: Abwechslungsreicher, krachender Hard Rock aus dem Land der Nudeln, der durch seine Unbekümmertheit und Frische mehr als nur zu gefallen weiß. Hard Rock Fans sollten sich die Band auf alle Fälle nicht entgehen lassen.
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out